„Two for The Show. All for One and One for The Money“ von Richard Siegal/Ballet of Difference

„Two for The Show. All for One and One for The Money“ von Richard Siegal/Ballet of Difference

Tabula Rasa in Köln

Aus für Richard Siegal und sein Ballett of Difference

„Es ist eine politische Entscheidung“, so der Kölner Kulturdezezernent, der Richard Siegal und sein Ballett of Difference nicht länger am Rhein haben möchte. Zugleich soll Köln zur Tanzstadt werden und zur Spielzeit 25/26 eine eigene Tanzsparte etabliert werden.

Köln, 22/06/2023

Der Tanz an den Bühnen Köln steht vor einem Neustart. So meldet der WDR, dass der Vertrag von Richard Siegal und seines Ballett of Difference nicht über das Jahr 2024 verlängert werde. Auch der Schauspieldirektor Stefan Bachmann und der Generalmusikdirektor François-Xavier Roth gehen, wie bereits bekannt war. Platz für einen großen Neuanfang: Mit der Spielzeit 2024/25 werden Opernhaus, Schauspielhaus, Kinderoper und Kleines Haus am Offenbachplatz neu eröffnen – unter neuer Leitung.

Gleichzeitig sollen, so meldet es die Stadt Köln, die Depots in Mülheim weiteretwickelt und eine eigene Tanzsparte eingerichtet werden, die zum Beginn der Spielzeit 2025/26 an den Bühnen Köln etabliert sein soll. „Wir stellen jetzt die Weichen, Köln als Tanzstadt international zu positionieren. Der Neustart für die Bühnen Köln ist zugleich ein bedeutungsvoller Auftakt für den Tanz und die darstellende freie Szene”, so Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur, der die Pläne maßgeblich vorantreibt und auch den Betriebsausschuss Kultur hinter sich weiß. Das Ganze kommt zwar nicht überraschend, ist aber umso betrüblicher als dass Köln sich mit dem Ballet of Difference von Richard Siegal bereits als international anerkannte Tanzstadt positionieren konnte.

Das Depot soll künftig von den Bühnen Köln – als rechtsrheinische Spielstätte für das Schauspiel und die neue Sparte Tanz – gemeinsam mit der freien Szene genutzt werden. Auch internationale Gastspiele und Festivals sollen dort stattfinden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßt diese Entwicklung und stellt fest: „Der Tanz hat schon immer einen wichtigen Stellenwert in der Kölner Kultur. Der Neustart ist der richtige Zeitpunkt, um die Bühnen zu einem Dreispartenhaus zu machen. Mit einer internationalen Ausschreibung werden wir nach dem besten Tanzkonzept für Köln suchen und es dann zeitgerecht umsetzen.“

Dass Richard Siegal sich mit seiner etablierten Company bewirbt, ist eher unwahrscheinlich, denn er muss seine Company kündigen, bevor die Entscheidung für die neue Sparte getroffen ist. Seine phantastischen Tänzer*innen sind dann längst wieder in alle Welt verstreut. Schade eigentlich! Hier wurde eine echte Chance verspielt, begründen kann Stefan Charles dieses bedauernswerte Vorgehen sowieso nicht.

Kommentare


Ein Interview mit Dorion Weickmann im WDR.

Ähnliche Artikel

basierend auf den Schlüsselwörtern