Neue Freiräume für den Tanz

K3, das Zentrum für Choreografie mit drei Sälen, wurde eröffnet

Hamburg, 20/10/2007

Mit einem lautstarken Trinkspruch und echt polnischem Wodka stießen rund 120 Neugierige auf ihre Gastgeberin an: Veronika Blumstein, polnische Jüdin aus Krakau, Jahrgang 1940, hatte zum viergängigen Dinner auf Kampnagel eingeladen. Dort wurde am 18. Oktober die Eröffnung von K3 - Zentrum für Choreografie gefeiert, mit Speis und Trank, weniger Tanz und Musik - und gänzlich ohne die großzügige Gastgeberin. Denn die existiert gar nicht. Dennoch, oder gerade deswegen, schwebt ihr inspirierender Geist durch die K-Halle, eine entsprechend anregende Biografie wurde ihr kurzerhand angedichtet.

Das neue Hamburger „Zentrum für Choreografie“ wurde möglich durch die Kulturstiftung des Bundes, die für die Förderung des zeitgenössischen Tanzes im „Tanzplan Deutschland“ insgesamt 12,5 Millionen Euro bereitstellt. Hamburg ist mit dem „Zentrum für Choreografie“ nicht nur eine von neun auserwählten Städten, in denen Tanz vor Ort gefördert wird, sondern sogar mit der höchsten Fördersumme von 1,2 Mio. dabei. Nun warten drei Tanzsäle auf eine nach Training hungernde freie Hamburger Tanzszene.

Und während Kerstin Evert, Leiterin des Zentrums, hofft, dass die neuen architektonischen Freiräume auf die Köpfe der Künstler wirken, träumt Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard davon, dass sich in Hamburg ein eigenes Tanz-Label entwickelt, frei nach Nietzsche: „Trau keinem Gedanken, der im Sitzen entstanden ist.“

Link: www.k3-hamburg.de
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