Erfolgreicher Abschluss der internationalen tanzmesse nrw
Bereichert durch Open Studios und Performances außerhalb von Bühnen
An die 800 Gäste besuchten gestern den Eröffnungsabend in der Düsseldorfer RheinOperMobil, einem - wegen der Sanierung des Opernhauses - neu eingerichteten, dem Shakespeareschen Globe Theatre nachempfundenen Theaterraum. Nach Begrüßungsworten und Danksagungen an die zahlreichen Sponsoren von Anke Brunn, Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für zeitgenössischen Tanz, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur des Landes NRW, und dem Kulturdezernenten der Stadt Düsseldorf Hans-Georg Lohe, die mit den Worten „Let's dance“ endeten, folgte das Heimspiel der Tänzer der Deutschen Oper am Rhein - ein gute Entscheidung, die zeigt, dass neben der freien Szene auch das Staatstheater Bestandteil der Tanzplattform ist.
Nicht ganz so überzeugend war die Entscheidung für die erste Choreografie, obwohl der Titel hielt, was er versprach. Zwar ließ Fernando Melo die fünf Tänzerinnen und vier Tänzer vor fünf beleuchteten und verschiebbaren Wänden in der Tat „Kommen und Gehen, manchmal bleiben“- zeitweise durchaus in vollem Tempo -, doch konnte das Engagement der Tänzer die choreografischen Schwächen des Stücks nicht kompensieren.
Anders das zweite Stück des Abends „A Little Extrem“ von Petr Zuska. Es springt locker luftig zwischen Extremen hin und her. Die Toncollage wechselt zwischen Anweisungen aus dem autogenen Training und der Anleitung für eine Traumreise zum Engelsbrunnen auf der einen Seite und Hip-Hop-Musik mit durchaus gewalttätigen Texten auf der anderen Seite. Absurde Gegensätze wirken komisch, wenn sich zum Beispiel Tänzer den Revolver an die Stirn halten, während eine Stimme „meine Stirn ist angenehm kühl“ säuselt.
Der anschließende Empfang und der erste Showcase der Messe, das Folkwang Tanzstudio mit Henrietta Horns Choreografie „Blauzeit“, fanden im Tanzhaus NRW statt und gaben durch den Ortswechsel gleich einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage, an denen Seminare, Gesprächsrunden, die eigentliche Messe und die unzähligen Showcases in fünf unterschiedlichen Locations in Düsseldorf zu sehen sein werden - die Expansion der Messe, seit ihrem Debüt vor zwölf Jahren in der Essener Zeche Zollverein, ist ungebremst.
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