Preisverleihung DER FAUST 2025

Preisverleihung DER FAUST 2025

5 mal Tanz

DER FAUST Theaterpreis in Stuttgart vergeben

Besonders im Theater für junges Publikum konnten Tanzproduktionen abräumen. Die Preise gehen nach Hamburg, Berlin, Leipzig, München und Schwerin.

Stuttgart, 16/11/2025

Im Theaterhaus Stuttgart wurde während einer Gala mit mehr als 700 Gästen der Deutsche Theaterpreis DER FAUST verliehen. Ausgezeichnet wurden Künstler*innen in zwölf verschiedenen Kategorien. Zur Eröffnung des Abends erklärte Bühnenvereinspräsident Carsten Brosda: „Zum 20. Mal steht bei der Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ein Abend lang die ganze Vielfalt der Bühnen im Rampenlicht. Die ausgezeichneten Künstler*innen und Produktionen zeigen die Fülle von Perspektiven und Ausdrucksweisen, die unsere freie und offene Gesellschaft lebenswert macht. Mit dem FAUST wollen wir diese Vielfalt feiern und verdeutlichen, dass die Bühnen für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind.“

In der Kategorie „Darsteller*in Tanz“ wurde Leroy Mokgatle als Puck in „Ein Sommernachtstraum" vom Staatsballett Berlin ausgezeichnet. Die Jury befand: „Ihr Tanz ist ein Bekenntnis zum Menschsein: verletzlich, verspielt, ernsthaft und doch von Leichtigkeit getragen.“ Daher werde sie zum verbindenden Element dieses Sommernachtstraums, zum Herz, das alles zusammenhält und doch frei schlägt. 

Altmeister William Forsythe wird für seine Choreografie „Blake Works V (The Barre Project)“ für das Hamburg Ballett geehrt. Hier betont die Jury: „Das Stück ist ein brillantes Spiel mit den Formen des klassischen Tanzes, dass die Tradition weder negiert noch nostalgisch verklärt, sondern sie durch Transformation lebendig hält. Hier verbinden sich vier Jahrzehnte choreografischer Meisterschaft zu einer Essenz von Bewegung und Denken.“

Bühnenbildner Nikola Knežević wird in für seine Arbeit für Florentina Holzingers „SANCTA“ ausgezeichnet, koproduziert vom Mecklenburgischen Staatstheater und der Staatsoper Stuttgart. Er schafft, laut Jury, für das Stück „einen atmosphärischen, offenen und komplexen Spiel- und Sakralraum, der in überwältigender Weise die radikalen szenischen Erfindungen der Regisseurin und ihrer Darstellerinnen ermöglicht.“ 

Abräumerinnen im Theater für junges Publikum

Als weitere Tänzerin wurde Sofiia Stasiv für ihr Solo im Klassenzimmerstück „MOBB“ vom Theater der Jungen Welt Leipzig in der Kategorie „Darsteller*in Theater für Junges Publikum“ ausgezeichnet. „Sofiia Stasiv setzt sich aus und konfrontiert“, schreibt die Jury in ihrer Begründung. „Sie lässt Stille und Nichtweiterwissen zu, lässt Raum, adaptiert Reaktionen des Publikums und verbindet sich, macht sich angreifbar und verletzlich. Ihr Spiel ist sowohl von großer Kraft als auch von einer großen Fragilität und sehr berührend.“ Auch die Auszeichnung für die Regie im Kinder- und Jugendtheater ging an den Tanz. 

Die Choreografin Ceren Oran wurde für „Gute Wut“ an der Schauburg München bepreist. Die Jury sah darin ein dichtes, poetisches Tanzstück über ein großes Gefühl: „Sie nimmt das junge Publikum ernst und setzt sich dem notwendigen Wagnis aus, Wut zuzulassen und deren Grenzen auszuloten ... Hier wird gezeigt, was Theaterkunst für junges Publikum zu bewirken vermag. Im besten Sinne eine Übung in demokratischem Aushandeln, die jedem Menschen, egal welchen Alters, Freude macht und Anstoß gibt.“ 

Neben weiteren Preisen für Sprech- und Musiktheater ist Regisseurin und Theaterleiterin Brigitte Dethier mit dem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet worden. Die Reihe eXoplanet #1 Tage für neues Musiktheater Sachsen-Anhalt am Theater Magdeburg wurde mit dem Perspektivpreis der Länder geehrt. 

tanznetz gratuliert allen Preisträger*innen. Eine Übersicht über alle Preisträger*innen und die Jurybegründungen findet sich auf der Website zum Faust Preis.

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