Leitungswechsel
Katharina Christl übernimmt Leitung der Palucca Hochschule Dresden
Dass Thomas so früh diese Erde verlassen hat, ist für mich ein ziemlicher Schock, denn er hatte ja gerade erst den Ruhestand erreicht. Er war ein Ausnahmetänzer aus der Palucca Schule, mit einer makellosen Technik und ein Theatermensch von Kopf bis Fuß.
Als wir in München den „Grünen Tisch“ von Kurt Jooss schon vier Spielzeiten im Repertoire hatten, und Jooss‘ Tochter Anna Markard zu Wiederaufnahmeproben kommen sollte, schickte sie uns Thomas Hartmann, der schon mal für sie Assistent gewesen war. Es war sehr ungewöhnlich, dass sie jemandem zutraute dieses wichtige Stück gut einzustudieren und zu bewahren. Und da unser Tänzer für den „Tod“ (Dinko Bogdanic) nicht alle Vorstellungen tanzen konnte, war sie sogar einverstanden, dass Thomas diese Vorstellungen machen sollte. Und wie verdient, denn er hatte großen Erfolg mit dieser Rolle!
Er war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr an der Semperoper in Dresden, wo er seine langjährige Karriere als Tänzer und als Ballettdirektor gemacht hatte – von Gastspielen abgesehen. Nach der Wende kam nämlich ein neuer Intendant, Christof Albrecht, und das Semperoper Ballett wurde nach zunächst anderen Plänen eigentlich eine Art Ableger der Staatsoper Hamburg mit Werken von John Neumeier.
Ich habe Thomas öfter getroffen als ich Leiter bei der ZAV Künstlervermittlung Tanz war. Er hätte mir aber nie gesagt, dass er einen Job suchte. Aber er lud mich zu einer kleinen Produktion von sich ein, auf einer so winzigen Bühne, dass ich den Namen des Theaters in Dresdens Neustadt vergessen habe. Aber ich fand es sehr gut, und er war wirklich ein Vollblut-Comedian. Eigentlich hat er mir auch deshalb so gefallen, weil er kein Blatt vor den Mund nahm. So auch bei tanznetz, wo er gelegentlich Kommentare unter die Kritiken und in die Foren schrieb.
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