Menschen und andere Fluchttiere

„inDeckung“ heißt das neue Tanzstück der Hamburgerin Antje Pfundtner

Hamburg, 11/04/2007

Ostern ist vorbei, aber ein paar Hasen halten sich hartnäckig. In Antje Pfundtners jüngstem Stück zum Beispiel. Dort gehen sie zwar „inDeckung“, sind aber unverzichtbar für die Bilderwelt der Tänzerin und Choreografin. Heute wird „inDeckung“ auf Kampnagel uraufgeführt, es ist dort bereits das sechste Tanzstück der Wahlhamburgerin.

„Am Anfang habe ich mich mit den alltäglichen Täuschungen beschäftigt, die jeder benutzt, um sich zu schützen.“ Und so entwickelt die Künstlerin in ihrem neuen Werk für sich und vier weitere Tänzer einen „Körper der Wünsche“. Hasen- oder Menschenkörper? „Sowohl Menschen als auch Hasen sind Fluchttiere, denn Angst haben sie beide.“ Der Nager ist für Pfundtner aber auch noch Mittler zwischen Fantasie und Realität, so wie in „Alice im Wunderland“: Dort ist es ein weißes Kaninchen, das Alice in die fantastische und zuweilen absurde Welt entführt. Und wie in der berühmten Geschichte von Louis Carroll ist auch im Tanzstück das Absurde der Ausweg: raus aus den Normen in die eigentliche Freiheit.

Das klingt nach konkreter Bedeutung - und die ist in der Tanzszene so gar nicht angesagt. „Tanz hat immer eine Bedeutung, es darf nicht beliebig sein. Und meine Stücke sind bis ins letzte Detail durchdacht und choreografiert.“ Auch das ist anti-trendy, aber die Choreografin entgegnet: „Trends interessieren mich nicht. Ich würde mich deswegen aber nie altmodisch fühlen.“ Und noch etwas unterscheidet Antje Pfundtner vom sogenannten Mainstream: „Theater ist wie eine Verschwörung der beteiligten Menschen untereinander. Alle wissen, es ist Fake, aber: Theater hat Magie!“

Info: Kampnagel, 11., 13. & 14.4., 20 Uhr, 18.-21.4., 20.30 Uhr, Karten 6-15 Euro unter Tel. 27094949

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