Bewegungen, die von der Straße kommen

„Rhythmus ist das Wichtigste Element beim Tanzen lernen“ schallt es auf englisch über Boxen in den Raum des Pfalzbaus. „+Phat-Skillz//Dance“, der 4. HipHop- und Streetdance-Contest ist in vollem Gange. Und das Theater ist bis auf die letzten Plätze mit Publikum, vor allem jungen Menschen, angefüllt. Auf der Bühne geben sich 14 Gruppen aus Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz den eingängigen Rhythmen hin. HipHop und Streetdance ist angesagt, das bekommt man hier klar zu spüren. Es wird nicht nur wie wild geklatscht, es wird viel geschrieen und lauthals gejubelt. Und das Ganze auch immer während der Aufführungen. Zu der Bombenstimmung gesellte sich eine hochkarätige Jury aus der Szene: Der preisgekrönte Tänzer und Choreograf Runique aus Los Angeles, Produzent DJ Opossum, der für Herbie Hancock, Xavier Naidoo und anderen Größen unterwegs ist, sowie Tänzer Kelechi Onyele, der mit Stars wie Kylie Minogue oder Sarah Connor arbeitet. Und Rapper Big Digga, auch kein unbeschriebenes Blatt, sorgte als Moderator für einen stetig steigenden Gute-Laune-Pegel.

New Shit on the Block aus Berlin konnten mit „Essen fassen“ die Zuhörer gewinnen. Für sprühende Kampfszenen, gespickt mit männlichen Allüren und viel Witz und Selbstironie erhielten sie den Publikumspreis. 2. und 3. Preis gingen an Juvenile Maze aus Freiburg und Black Time aus Ungarn. Beide Gruppen bestachen durch eine herausragende Präzision in den Bewegungsabläufen und ein besonderes Gespür für den Raum. Mit der Tuxedo Prodigyy Crew aus Österreich kam als Überraschung mal kein HipHop auf die Soundspur, dafür jazzige Klänge und eine ungebrochene Dynamik in der Choreografie. Zurecht erhielt die Truppe dafür den 1. Preis. Wenn dann noch – wie etwa in den Pausen – Kinder und Jugendliche auf dem großen Vorplatz vom Pfalzbau zu tanzen beginnen, ist klar, dass sich die Veranstaltung gelohnt hat und im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden muss.