Der Körper ertanzt sich die Heimat

Aufeinandertreffen der Akram Khan Company mit dem Chinesischen Nationalballett

Wien, 20/07/2008

Der Körper ertanzt sich die Heimat. Politische Ereignisse spiegeln sich auch im ImPulsTanz-Festival wider. Waren es zu Beginn dieser Woche russische Tänzer, die eine Forsythe-Choreografie Seite an Seite mit Kollegen aus Belgien, Frankreich und Kanada tanzten, so erregte am Donnerstag das erste Aufeinandertreffen der Akram Khan Company mit dem Chinesischen Nationalballett in der Halle E im Wiener MuseumsQuartier Aufsehen. Was bis vor wenigen Jahren von der Politik verhindert wurde, inspiriert nach der Öffnung von Russland und China die Kunstszene.

Akram Khan, als Sohn von Immigranten aus Bangladesch in London geboren und aufgewachsen, hat mit „bahok“ (bengalisch: Träger) ein eindrucksvolles Stück geschaffen (Uraufführung war im Jänner 2008 in Peking). Für den Choreografen Khan spricht nicht nur, dass er Elemente seines auf indischem Kathak basierenden, dynamischen wie schwer zu erlernenden Tanzstils den acht Tänzern in wenigen Wochen vermitteln konnte. Außerdem vermag er die individuellen Fähigkeiten jedes einzelnen Tänzers - von Akrobatik über Kampfsport bis Ballett - ins Stück zu integrieren.

Der Tanzpluralismus wird von Theaterszenen ergänzt. Die Wartesituation in einer Abflughalle lässt die Tänzer zu orientalischer Musik von Nitin Sawhney um die Suche nach Heimat kreisen. Der Tanz wird zum wichtigsten Instrument der Annäherung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen.
 

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