Atemberaubende Tanzakrobatik

Festival „Polyzentral“ auf Kampnagel

Hamburg, 28/04/2007

Furchtbar aufgeregt waren sie vor ihrem allerersten Auftritt in Europa, die sieben Tänzer, zwei Musiker und der Sänger der „Aditi Mangaldas Dance Company“ aus Delhi. Gelernt haben sie den uralten klassischen Kathak-Tanz, doch der reichte ihnen nicht. Die indische Tänzerin Aditi Mangaldas erweiterte die seit Jahrhunderten überlieferten Bewegungen mit eigenen neuen Ideen - und machte sich in ihrer Heimat verdammt unbeliebt. Auf Kampnagel eröffnete die Truppe das Festival „Polyzentral“ - und wurde lautstark gefeiert.

„Timeless“ heißt ihr Stück, doch zeitlos ist es keineswegs. 70 Minuten stetiger Wechsel: Nackte Füße betrommeln virtuos den Boden; Hände können flehen, flüstern oder flattern, in eigenwilligen Drehungen wirbeln die Frauen und Männer in rasendem Tempo durch den Raum, bis ihre Konturen verwischen. Sogar auf den Knien drehen sie sich kaum langsamer. Manchmal ist er noch zu erkennen, der traditionelle indische Tanz, aber im nächsten Moment bricht eine Alltagsgeste in die ehemals rituelle Symbolsprache ein. Musik und Gesang, in für unsere Ohren fremden Rhythmen: perfekt.

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