Rückschauen der Großen, neue Wege der Jungen

102 Tanz-Vorstellungen in vier Wochen auf den Bühnen von Burg- und Volkstheater, Schauspielhaus, Kasino am Schwarzenbergplatz, Semper Depot und Arsenal.

Das ImPuls Tanz-Festival ging mit dem ersten „Showing“ einer im Herbst in Brüssel zur Uraufführung kommenden Pop Opera zu Ende. Und verwies damit einmal mehr auf seine aktive und produktionsbezogene Involviertheit in der Tanzwelt.

Längst lädt Festival-Chef Karl Regensburger nicht nur die von ihm und seinem Team (Andrée Valentin, Ismael Ivo, Christa Spatt und Rio Rutzinger) favorisierten Künstler ein. Es scheint, als ob neben dem erfolgreichen Dance Web-Stipendien-Programm Aufträge und Koproduktionen immer mehr werden. ImPuls Tanz '07 war ein reiches, interessantes Festival.

Auffällig, dass viele der etablierten Choreografen zurück schauten auf frühere Schaffensperioden wie das De Keersmaeker, Vandekeybus, Meg Stuart und Susanne Linke machten. Gleichwohl boten sie damit dem bunt gemischten, aber von sehr viel jungen Menschen durchsetztem Publikum, die Möglichkeit, zu sehen, was den anhaltenden Tanz-Boom auf den Weg gebracht hat. Die jungen Choreografen im Schauspielhaus befassten sich mit Genres, die man noch vor wenigen Jahren als nicht tanz-kompatibel bezeichnet hätte.

Auffällig war in dieser Präsentation mit Beiträgen aus Südafrika, Belgien, Slowenien, Deutschland, Frankreich und Österreich ein neues Umgehen mit dem Thema Unterhaltung. Die Tänzer bewegen sich wieder, immerhin, auch wenn alles vermieden wird, um in einen energetischen Bewegungsfluss zu kommen.

Von den heimischen Beiträgen (Stelzer, Hölbling, Takeya, Weinhuber, Lepka, Heu) räumten Chris Harings gestellte Ausdrucksszenen „Posing Project B - the art of seduction“ den meisten Applaus ab. In Elio Gervasis existenzialistischem Solo „Exit 4-2-1“ beeindruckten vor allem Kraft und Ausdruck der Tänzerin Leonie Wahl. 2008 wird ImPuls Tanz 25 Jahre alt.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier