Mit ganzem Körpereinsatz

Exotisch, sehenswert: Die indische Company Adishakti beim „Polyzentral“-Festival

Hamburg, 11/05/2007

Ein Elefantenkopf mit Rüssel sitzt auf einem Menschenkörper - den indischen Elefantengott kennt man selbst hierzulande. Doch wie entstand diese merkwürdige Mischgestalt? Die Gruppe Adishakti aus Indien erzählt es beim „Polyzentral“-Festival in ihrem Stück „Ganapati“.

Denn so heißt das Zwitterwesen: Die göttliche Urmutter langweilte sich, ihr Göttergatte Shiva war abwesend. Und so knetete sie sich aus Staub und Wasser einen Sohn. Wenig erfreut über diesen Nachkommen, der ohne sein Zutun entstand, reißt Shiva ihm bei seiner Rückkehr kurzerhand den Kopf ab. Seine Frau rast vor Wut, und um sie zu besänftigen, verspricht Shiva, den Kopf des nächstbesten Wesens zu besorgen, das ihm begegnet - und das war halt ein Elefant.

In gebrochenem Englisch, dafür mit ganzem Körpereinsatz und auf unterschiedlichsten Trommeln erzählen drei Männer und eine Frau die Legende um die Geburt des Elefantengottes. Ein Saxofonspieler aus Frankreich ergänzt das indische Team. Sein Musikinstrument ist wichtig, denn es hat als einziges einen „Rüssel“. Doch letztlich ist die Legende nebensächlich, sie steht stellvertretend für den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, der sich in der immer erneut und anders anschwellenden Musik spiegelt.

Im Grunde ist „Ganapati“ ein 70-minütiges Konzert mit wenig Text, etwas Pantomime und allerlei liebenswerten Gags. Adishakti ist eine der einflussreichsten Musiktheater-Gruppen Indiens, in Hamburg sind sie sehenswerte exotische Gäste.


Info: Kampnagel, heute, 20.30 Uhr, Karten 6 bis 20 Euro unter Tel. 27094949

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