Tanzteppich beim Staatsballett Berlin wird fürs Heimtraining zugeschnitten
Tanzteppich beim Staatsballett Berlin wird fürs Heimtraining zugeschnitten

Ballett im Homeoffice

Wenn Tänzer*innen zuhause trainieren müssen

Tänzer*innen müssen trotz der Corona-Krise weiterhin trainieren. Das ist nicht einfach im kleinen Wohnzimmer. Doch zumindest Tanzböden und Spitzenschuhe werden den Trainierenden von den Theatern nach Hause geschickt.

München, 02/04/2020

Fast alle Theater weltweit haben inzwischen den Theater- und Probenbetrieb aufgrund der Corona-Krise eingstellt. Tänzer*innen müssen jedoch trotzdem weiter trainieren und künstlerisch in Form bleiben. Das geschieht weltweit nun fast überall privat zuhause. Doch die Frage, wie Tänzer*innen auch dort weiterhin für mehrere Wochen adäquat trainieren können, beschäftigt gerade die Ballettensembles rund um die Welt. Ohne Ballettstangen, ohne Spitzenschuhe und ohne Tanzboden fehlen wesentliche Elemente für den normalen Trainingsalltag. Zahlreiche Ensembles haben hierfür jedoch schnell Lösungen gefunden. Das Königliche Ballett in Kopenhagen beispielsweise lässt Tanzboden von der Bühnentechnik in kleine Stücke schneiden, welche die Tänzer persönlich und einzeln abholen können. Das Norwegische Ballett in Oslo verschickt Spitzenschuhe an Tänzerinnen, die aufgrund der Corona-Krise das Land verlassen haben. Während sich die Tänzer*innen in einigen Theatern selbst um einen adäquaten Tanzboden für das Training zuhause kümmern müssen, wofür die Kosten dann von den Theatern erstattet werden, bieten andere Häuser sogar einen Lieferservice für den dringend benötigten Tanzboden.

Auch die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts Berlin trainieren derzeit im Homeoffice. Jeden Vormittag werden Trainingseinheiten in die verschiedenen Privatwohnungen gestreamt, die in Zeiten der Corona-Pandemie als kleine Tanzsäle herhalten müssen. Damit das Training nicht leidet, wurde den 70 Tänzerinnen und Tänzern nun jeweils drei Quadratmeter Tanzboden in diese Wohnungen geliefert. Auch das Stuttgarter Staatsballett versorgt die Tänzer*innen mit Tanzböden. „Die Böden in den Wohnungen sind oft zu glatt und zu hart. Deshalb haben wir einen alten Tanzteppich, den das Stuttgarter Ballett nicht mehr verwenden kann, in 1,5 Meter große Quadrate geschnitten“, berichtet Angelina Zuccarini, Solistin des Stuttgarter Staatsballetts. Um Fahrten und Kontakte zu minimieren, verteilen nun alle, die ein Auto haben, die Linoleumstücke an Kollegen in der Nähe. So bekommen die Tänzer im Homeoffice eine gesündere Basis für das tägliche Training daheim – und mancher Nachbar einen Schallschutz. Auch das Bayerische Staatsballett stellt nun den Ensemblemitgliedern für daheim Tanzteppich zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es im Bereich Fitness/Pilates online-Angebote, die von zu Hause genutzt werden können.

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