25 Jahre Gesellschaft für Tanzforschung

Vorschau auf das Symposium im Oktober

Köln, 08/09/2011

Wenn die Gesellschaft für Tanzforschung (GTF) vom 14. – 16. Oktober 2011 in Köln zum Symposium „TANZerfahrung und WELTerkenntnis“ einlädt, wird sie mit dieser tanzwissenschaftlichen Fachtagung gleichzeitig ihr 25. Bestehen feiern. In Köln traf sich im Jahr 1986 eine kleine Anzahl von Kollegen und Kolleginnen verschiedener Fachdisziplinen (u.a. Sportwissenschaft, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Soziologie, Geschichtswissenschaft, Psychologie und Pädagogik), um die Gesellschaft für Tanzforschung zu gründen. Ihr Anliegen war es, innerhalb der damaligen kulturpolitischen Landschaft eine gemeinsame Plattform und Interessensgemeinschaft zu bilden, um die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Tanz zu fördern und ein geeignetes Austauschforum für die verschiedenen fachlichen Domänen des Tanzes zu schaffen. Gründungsmitglieder waren neben Prof. Helga Ettl und Prof. Dr. Hans-Gerd Artus, die den Vorsitz der neuen Interessensgemeinschaft übernahmen, u.a. Werner Huschka, Wally Kaechele, Dr. Elke Willke, Dr. Ingo Palmer sowie Prof. Dr. Martina Boländer und Jutta Weidig.

Die engagierte fachliche Arbeit und der wissenschaftliche Diskurs fanden zumeist im Rahmen der vier GTF-Arbeitskreise - Tanzpädagogik, Tanztherapie, Tanzkunst und Tanzhistoriografie - statt. In den zurückliegenden 25 Jahren hat die GTF den Weg der Tanzwissenschaft von den Anfängen des „Wissen-Schaffens über Tanz“ bis zu ihrer akademischen Institutionalisierung aktiv mitbegleitet und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Gesellschaft für Tanzforschung (mit über 300 Einzelmitgliedern und Institutionen) organisierte 16 interdisziplinäre Symposien sowie 65 fachbezogene Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen.

Die regelmäßig erscheinende Jahrbuch-Publikation zur Tanzforschung, die von der GTF herausgegeben wurde, umfasst nunmehr 21 Bände. Der soeben im Henschel-Verlag Leipzig edierte Band 21, herausgegeben von Josephine Fenger und Johannes Birringer, widmet sich in den Beiträgen namhafter Autoren aus unterschiedlichen Fachgebieten dem spannenden Diskurs von „Tanz und WahnSinn/Dance and ChoreoMania“. Im Zuge der inzwischen erfolgten Institutionalisierung der Tanzwissenschaft und aufgrund der veränderten Kommunikationsstrukturen hat sich in der GTF in den letzten Jahren ein interner Strukturwandel vollzogen, mit der Folge, dass der enge Fokus der Arbeitskreis-Gliederung aufgelöst wurde. Stattdessen werden zunehmend Möglichkeiten des interdisziplinären Fachaustausches bei themenbezogener Projektarbeit und die Vernetzung von Forschungsaktivitäten gesucht, insbesondere auch in Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Ausbildungsstätten.

Seit nunmehr 25 Jahren ist die GTF ein Forum der Begegnung und des wissenschaftlichen Fachaustausches. Die GTF ist gut vernetzt, bringt sich in wichtige tanzpolitische Debatten ein und liefert Impulse für kulturpolitische Entwicklungen, die vor allem auch in den Bildungs- und Ausbildungssektor einfließen. Dass die GTF ihren 25. Geburtstag in Köln begeht, ist kein Zufall. Schließlich ist Köln nicht nur der Geburtsort der GTF, sondern dieser Standort ist mit dem Deutschen Tanzarchiv und dem Zentrum für Zeitgenössischen Tanz mit dem MA-Studiengang Tanzwissenschaft gewissermaßen eine Hochburg der Tanzforschung und Tanzausbildung, flankiert durch die Deutsche Sporthochschule und der Universität zu Köln, an welchen der Tanz als Ausbildungsgegenstand innerhalb der Lehrerbildung stark forciert und gefördert wird.

Das Symposium „TANZerfahrung und WELTerkenntnis“ findet vom 14.-16. Oktober 2011 in Köln in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv und dem Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz statt. Dort werden vier Hauptvorträge die Themenstränge des Symposiums in den Blickpunkt nehmen: - Prof. Dr. Gabriele Klein (Universität Hamburg): Die Politik der Choreografie - Prof. Dr. Albert Newen (Ruhruniversität Bochum): Selbstverstehen und Weltverstehen: Die Rolle des Körpers in der kognitiven Entwicklung. Dr. Frank-Manuel Peter (Dt. Tanzarchiv Köln): Lust und Verlust. Tanzarchiverfahrung und Welterkenntnis - Prof. Dr. Max Fuchs (Akademie Remscheid): Tanz öffnet Welten? Vielfalt als Chance und als Problem Das Programm umfasst weitere 36 Beiträge (Referate, Arbeitsgespräche, Performance Lectures, Workshops, Poster-Session) und darüber hinaus ein interessantes Rahmenprogramm.

Weitere Einzelheiten des Kölner GTF-Symposiums  auf der Homepage der Gesellschaft für Tanzforschung: www.gtf-tanzforschung.de. Hier können sich Interessenten direkt per Internet anmelden. Getreu ihrem Motto „Wir schaffen Begegnungen“ wird sich die Gesellschaft für Tanzforschung auch in Zukunft ideenreich zu Wort melden!

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