Wenn Waschmaschinen tanzen

Die zweite Wiener Tanz- und Performancenacht

Wien, 11/10/2010

Tanzen bis zum Umfallen: „Good Night and Good Luck“ war das Motto der zweiten Wiener Tanz- und Performancenacht am Samstag. Von 18 Uhr bis nach Mitternacht belebten Performer die sonst vom Autoverkehr geprägte Gegend um den Karlsplatz. „Man kann nicht alles sehen“, so die Kuratoren Bettina Kogler und Haiko Pfost zu den 45 Programmpunkten dieser Koproduktion von brut und Tanzquartier.

Ob im Wien Museum, in der Technischen Universität oder im Kanalsystem: jung und alt, laut und leise, vom Kaninchen bis zum LKW zeigt sich die Vielfalt der Wiener Tanzszene. Die Kontraste im Zugang zu Tanz und Performance spiegeln sich auch in unterschiedlichen Themen wider. So griff Magdalena Chowaniec in „Empathy Project Vol. I“ in der Künstlerhauspassage Beobachtungen Drogensüchtiger vom Karlsplatz auf. Hinschauen statt Ignoranz lautet ihre Devise. Michikazu Matsune stellte in „The One Thousand Last Seconds“ die Frage nach den letzten Minuten vor dem Weltuntergang (im brut).

Getanzt wurde auch im öffentlichen Raum. Im Brunnen vor der Karlskirche zeigte Doris Uhlich im Taucheranzug „Before Swanrise“ als zeitgenössische Studie zum Ballettklassiker „Schwanensee“. Ebenso originell: „Snowflakes“ von Agata Maszkiewicz. Eine präparierte Waschmaschine tanzte zum „Schneeflocken-Walzer“ aus Tschaikowskis „Nussknacker“ im Festsaal der Technischen Uni.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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