Wie Wien Nurejews 70. Geburtstag feierte

Ballettgala an der Staatsoper

Wien, 25/03/2008

Rudolf Nurejew hat viele Städte bereichert. Dass Wien von dem charismatischen Künstler profitierte, hat, abgesehen von seiner legendären „Schwanensee“-Inszenierung (1964), viel mit Gerhard Brunner, dem Wiener Ballettdirektor der 70er- und 80er-Jahre, zu tun.
Er verstand es, den bereits älteren Startänzer immer wieder an Wien zu binden, ließ ihn frühere Inszenierungen auffrischen und neue Rollen kreieren. Nurejew war für Wien auch jener fruchtbringende Stachel, der das Ensemble um ihn herum zu Höchstleistungen anspornte.

Die Staatsoper widmete dem egozentrischen Künstler, der 1982 österreichischer Staatsbürger geworden war, die 196. Vorstellung seines „Schwanensees“ unter dem mitreißenden Dirigat von Kevin Rhodes. Was Nurejew zu den unterschiedlichen Prinzen und deren Angebeteten gesagt hätte, die sich an diesem Abend die Hauptrollen teilten? Vladimir Shishov (1. Akt) hat sich stark verbessert, aber Konditionsprobleme. Vladimir Malakhov (2. Akt), von der Sehnsucht des Prinzen nach der idealen Frau, diesmal der edlen Ex-Wienerin Shoko Nakamura, durchdrungen, hat seine Knieoperation noch nicht überwunden. Gregor Hatala (3. Akt) ringt an der Seite der strahlenden Olga Esina um Perfektion und Sprunghöhe. Debütant Roman Lazik (4. Akt) stirbt nach einem wenig stimmigen Finale mit Aliya Tanikpaeva immerhin eindrucksvoll in den hoch peitschenden Wellen. Nostalgische Gäste mit Ausstrahlung: Jolantha Seyfried (Königin)und Karl Musil (Rotbart).


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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