Siegfried im Alleingang

„Schwanensee“ in der Wiener Staatsoper

Wien, 29/03/2006

César Morales ist der neue Siegfried in der Wiederaufnahme des Tschaikowsky-Balletts „Schwanensee“ an der Staatsoper. Der Erste Solist am English National Ballet ist ein smart wirkender junger Mann, der mit lyrischer Linie beeindrucken könnte. Er tanzt allerdings seine eigene Siegfried-Version und bleibt damit hinter den Anforderungen zurück, die die Fassung von Rudolf Nurejew an den Tänzer stellt. An seiner Seite war erstmals Aliya Tanikpaeva zu sehen, die viele Voraussetzungen für die Schwanenprinzessin mitbringt. Eindringlicher als die Odette, in der sie zu blass bleibt, gelingt ihr die Gestaltung der schwarzen Odile. Energiemäßig wirken beide noch stark überfordert. Das Corps de ballet ist auf Ordnung ausgerichtet, in den kleineren solistischen Partien wird auf Genauigkeit Wert gelegt. Der ambitionierte Jendrik Springer am Pult war in den Tempi oft nicht tänzerkonform und hatte Mühe, das Orchester zusammenzuhalten.

Link: www.dasballett.at 

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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