Mit besten Wünschen für die Wiener Zukunft

Zum Abschluss des ImPuls Tanz Festivals

Wien, 15/08/2006

90 Vorstellungen an zwölf Schauplätzen und ein umfangreiches Kursangebot zogen in den vergangenen vier Wochen 75.000 Besucher an: Das ImPuls Tanz Festival ging mit einer Auslastung von 96 Prozent zu Ende.

Dass es dem künstlerischen Tanz in Wien, im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten, verhältnismäßig gut geht, hat in besonderer Weise mit dem alljährlichen Festival ImPuls Tanz zu tun. Und natürlich mit seinem Hauptförderer, der Stadt Wien.

In den frühen 80er Jahren aus einer privaten Initiative entstanden, hat ImPuls Tanz, das allen Formen bewegter Zeitgenossenschaft offen steht, Ende der 90er Jahre die Tanzbiennale der Wiener Festwochen abgelöst. Seither hat Karl Regensburger mit Andrée Valentin, Christa Spatt, Ismael Ivo und Rio Rutzinger das Festival ausgeweitet. Bespielt werden große Bühnen, aber auch kleine (Hundsturm).

Längst ist das Festival eine Drehscheibe für Künstler geworden, bringt es doch unterschiedliche Positionen zur Diskussion. Nicht zu unterschätzen ist der Anteil und die Rezeption der Workshops sowie der Stipendien-Programme, die Nachwuchs wie interessierte Zuschauer von morgen heranziehen.

Alles paletti? Im Grund genommen ja, aber nach inhaltlicher Abwechslung dürstet es die langerprobte Zuschauerin doch. Freilich freut man sich, dass Wien wohl nahezu sämtliche Arbeiten der belgischen Choreografin Anne T. de Keersmaeker gesehen hat. Man weiß auch zu schätzen, dass viele der international wichtigen Produktionen kontinuierlich in Wien zu sehen sind. Dass wenig bekannten Künstlern Chancen gegeben werden und dass in Österreich entstandenen Choreografien Platz eingeräumt wird.

Was wollen Sie noch mehr, mag da einer fragen. Möglicherweise stärkere Schwerpunktsetzungen und damit eine erkennbare Dramaturgie, die auch vor politischen Veränderungen (siehe China, Indien) nicht Halt macht. Vielleicht auch eine größere Durchlässigkeit zu ausgewählten Beispielen aus dem Bereich des zeitgenössischen Balletts und ein sorgfältiges Reflektieren so mancher historischer Positionen. Bei all den Wünschen aber ist unübersehbar, dass ImPuls Tanz nicht nur ein großes Publikum qualitätvoll informiert hat. Das Festival ist auch zu einem Werbeträger für ein offenes und spannendes Wien geworden.

Das nächste Keersmaeker-Gastspiel mit Mozart-Arien: 16. bis 20. Dezember im Theater an der Wien. 

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
Link: www.ImPulsTanz.com

 

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