Wie man im Kongo doch noch überleben kann

„The Dialogue Series“ von Faustin Linyekula

Wien, 02/12/2006

Mehr Vorbereitungszeit und ein Dramaturg wären notwendig gewesen, um das choreografische Projekt „The Dialogue Series“ von Faustin Linyekula in eine gefestigtere Form zu bringen. Im Rahmen des Festivals „New Crowned Hope“ hatte der Abend mit zeitgenössischen Tänzern, einem Sänger und einem Schauspieler aus Kinshasa (Kongo) im MuseumsQuartier (Halle G) Premiere.

Choreograf Linyekula zelebriert den Abend als ausgedehntes Requiem auf den vor einigen Jahren umgekommenen Dichter Kabako. Und schiebt verfremdete Teile aus dem Mozart-Requiem mit Musik von Arvo Pärt und Joachim Montessuis ineinander.

Linyekula thematisiert Krieg und Diktatur im Kongo, auch Haftbedingungen, Folter und die hohe Arbeitslosigkeit, die jungen Menschen Zukunftsperspektiven entzieht. Er hockt dabei am Rand der Bühne vor seinem Laptop, erzählt und koordiniert das Geschehen. Er führt mit eindringlichen Bildern vor, was es heißt, im Kongo zu überleben. Berührend der Schluss, in dem der junge Breakdancer dinozord kraftvoll auf eine hoffentlich andere, künftige Zeit verweist.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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