„Jeder Sprung muss präzise wie ein gutes Foto sein“

Mihail Sosnovschi debütiert in Wien als Prinz Alexej

Wien, 02/12/2005

In einem Probenraum der Staatsoper: Mihail Sosnovschi kommt im Trainingsgewand zum Interview. Schließlich bereitet sich der 23-jährige Halbsolist aus Moldawien für sein Debüt am Sonntag in Renato Zanellas „Nussknacker“ mit Aliya Tanikpaeva vor. Sosnovschi: „Renatos Prinz Alexej hat wenig mit der traditionell gedeuteten Hauptfigur zu tun. Er wünscht sich einen modernen, lässigen Typ, keinen steifen Kerl.“ Die Rollengestaltung, das Schauspielerische, ist für den Gewinner des Grand Prix beim internationalen Wettbewerb in Luxemburg auch die Herausforderung. „Da unterscheide ich nicht zwischen attraktiveren und weniger interessanten Rollen. Als ich den Minotaurus in Zanellas „Spartacus“ machte, hab ich versucht, so überzeugend wie möglich zu sein.“

Sosnovschi kam 1997 durch ein Stipendium des Konservatorium Wien nach Österreich. „Ich konnte damals kein Wort Deutsch, habe mich aber hier gut eingelebt.“ Trotz seiner Erfahrungen mit modernen Choreografen fühlt sich der charismatische Tänzer stark der russischen Ballett-Tradition verpflichtet. Seine wichtigsten Lehrer waren Alexander Iwanow sowie Maxim Abzalov in Wien. „Ich habe gelernt, dass jeder Sprung präzise wie ein gutes Foto sein muss. Das bedeutet, dass ich meine Zeit nutzen muss, die Tänzer-Karriere ist ohnehin kurz. Und ich möchte so viele Rollen tanzen wie möglich.“ Das Schönste aber sei natürlich, unmittelbar am Entstehen eines Stücks dabei zu sein.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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