A Lesson for the Future
Looking back on a historic season of the Hamburg Ballet
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Es war ein Thema, das wochenlang die Feuilletons beschäftigte und schließlich in der Entlassung des Intendanten gipfelte: die Krise beim Hamburg Ballett. Das, was man darüber jetzt allenthalben in der Tanz-Szene vernimmt und ebenso die Berichterstattung über diese ziemlich einmaligen Vorgänge, zeugen stellenweise von einem beispiellosen Presseversagen, wo man sich lieber einem Sensationsjournalismus anheischig machte, als anständig zu recherchieren. Fast täglich hagelte es Berichte und Interviews; da wurden „Star“-Choreograf*innen interviewt, die – wie Jiri Kylian – seit vielen Jahren nicht mehr in Hamburg waren oder – wie Aszure Barton – nur äußerst begrenzt mit dem Hamburg Ballett zu tun hatten. Diese Artikel brachten überwiegend keine substanziellen Neuigkeiten und konnten nichts Konstruktives zum Geschehen beitragen. Ging es vielleicht einfach nur um Quote und Clicks?
Auf jeden Fall haben derlei Artikel die Stimmung beeinflusst. Die Kompanie habe Demis Volpi nicht die nötige Zeit gegeben, um nach 51 Jahren John Neumeier ein neues Konzept für das Hamburg Ballett zu entwickeln, heißt es jetzt vielerorts. Übel mitgespielt habe man ihm, die Tänzer*innen seien von einigen wenigen aufgehetzt worden, man habe sie sogar unter Druck gesetzt, um sich den Wortführern zu beugen. Allen voran Sasha Trusch, der sich in verschiedenen Interviews als einziger weit vorwagte und sich im SPIEGEL eindeutig äußerte: „Volpi muss weg.“
Es sei nicht akzeptabel, dass „geifernde Solisten“ ihren Direktor derart mobben, ereiferte sich Manuel Brug in der WELT: „Soll jetzt das Neumeier-Regententum mit seinen Satrapen und Speichelleckern, bei denen der Altmeister von hinten an den Strippen zieht, auf ewig verklärtwerden?“ Niemand könne ein Interesse daran haben, dass aus dem Hamburg Ballett ein „Neumeier-Abspiel-Museum“ werde, Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda müsse dafür sorgen, „dass ein junger, womöglich überforderter Künstler nicht auf dem Scheiterhaufen der Unzufriedenheit landet“.
Spekulationen schossen ins Kraut: Handelte es sich gar um eine „Hexenjagd“, wie Peter Laudenbach (den man noch nie in Hamburg beim Ballett gesehen hat) „renommierte Ballett-Intendanten anderer Häuser“ in der Süddeutschen Zeitung zitiert? Natürlich ohne Namen zu nennen.
Wilde Gerüchte wurden in die Welt gesetzt, ohne auch nur den Funken eines Beweises anzutreten: Habe womöglich John Neumeier selbst im Hintergrund die Fäden gezogen und eine „hässliche Inszenierung“ angezettelt, eine Intrige gar, wie Florian Zinnecker und Stella Schalamon in der ZEIT behaupteten? Indizien? Fehlanzeige. Übrigens: Kein einziges Mal in dieser Zeit der Krise hat sich John Neumeier zu den Vorgängen oder zur Arbeit von Demis Volpi geäußert oder ein Interview gegeben. Alle Anfragen dazu liefen ins Leere.
Über all dem Geraune wird vergessen, worum es eigentlich ging, und das von Anfang an: um die Qualität einer Kompanie von Weltruf. Sie stand ebenso auf dem Spiel wie der Zusammenhalt des Ensembles und das Erbe einer beispiellosen Kontinuität mit über 170 Neumeier-Kreationen im Repertoire, die meisten davon hochkarätig. Es ging um den Aufstand der Mehrheit einer Kompanie gegen ihren neuen Chef, um den Vorwurf der künstlerischen Inkompetenz, eines toxischen Arbeitsklimas und der Vernachlässigung des Ensembles. Es ging um die Zukunft des Hamburg Ballett, das nicht im Mittelmaß landen wollte. Dafür haben sich die Tänzer*innen eingesetzt, dafür haben einige sogar ihre finanzielle Sicherheit drangegeben und ihren Ruf aufs Spiel gesetzt.
Am Anfang standen Neugier und Freude
Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Mit offenen Armen hatte das Ensemble im Sommer 2024 den neuen Intendanten empfangen. Man war bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Man dürstete nach künstlerisch anspruchsvollen anderen choreografischen Handschriften nach all den Jahren mit John Neumeier. Das wurde mit dem ersten Ballettabend der Intendanz Volpis auch eingelöst: Bei „The Times are Racing“ standen Werke von Pina Bausch, Hans van Manen, Justin Peck und Demis Volpi selbst auf dem Programm (wobei dessen „The thing with feathers“ das schwächste von allen war).
Bei der Dezember-Premiere war dann schon eine gewisse Ernüchterung eingetreten: die 60-minütige Uraufführung von Aszure Bartons „Slow Burn“ wurde dem künstlerischen Potential, das das Hamburg Ballett zu bieten hat, in keiner Weise gerecht. Das konnte auch der zweite Teil des Abends, „Blake Works V (The Barre Project)“ von William Forsythe nicht wettmachen. Forsythes Stil stellt vor allem technisch eine Herausforderung dar – für die gut ausgebildeten Hamburger Tänzer*innen war das allerdings kein Problem (dafür sind sie jetzt sogar für den FAUST 2025 nominiert). Dass die Vorstellungen gut verkauft waren, lag vor allem daran, dass das Hamburger Publikum neugierig war auf das Neue.
Im Ensemble gärte es schon damals. Man war unzufrieden mit der künstlerischen Betreuung: Der neue Erste Ballettmeister Damiano Pettenella hat kaum Erfahrung mit den Neumeier-Kreationen, die immer noch den Spielplan dominierten, ist aber in seiner Funktion zuständig für die Ersten Solist*innen. Die Probenplanung wird aus Spanien (!) von jemandem gesteuert, der das Ensemble nicht kennt und nicht einschätzen kann, wie viel Zeit man für die Stücke wirklich braucht. Oft ist nicht bekannt, wer wann welche Rolle tanzen soll. Vor allem aber ist Demis Volpi nicht so präsent, wie man sich das in der Kompanie wünschte und von Neumeier gewohnt war.
Chronologie einer Krise
Vielleicht ist es ratsam, sich die Chronologie der Ereignisse noch einmal vor Augen zu führen, um zu verstehen, was hier passiert ist und worum es im Kern ging:
Anfang April 2025 wird bekannt, dass insgesamt fünf von elf Ersten Solist*innen die Kompanie verlassen werden: Jacopo Bellussi (übernimmt die Direktion des Tanzfestivals in Nervi und gastiert beim Ballett Toulouse), Alessandro Frola (wechselt zu Alessandra Ferri nach Wien), Christopher Evans (geht, was damals aber noch nicht feststand, zum Staatsballett Karlsruhe), Madoka Sugai (hat ein Engagement beim Ballett in Boston angenommen, auch das war seinerzeit noch nicht klar) und Sasha Trusch, der freiwillig einen unkündbaren Vertrag drangab und bis heute ohne neues Engagement dasteht. Das war ein echter Paukenschlag. So etwas hatte es in Hamburg noch nie gegeben. Kurz darauf wird bekannt, dass auch führende Mitglieder der Verwaltung ihren Hut nehmen werden, darunter der technische Direktor und die Gastspiel-Disponentin.
Anfang Mai der zweite Eklat: 36 von 63 Tänzer*innen des Hamburg Ballett unterschreiben einen Brandbrief an Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda. Darin heißt es, das künstlerische Erbe werde nicht angemessen gepflegt; die Probendisposition verkenne die Anforderungen vor allem der Neumeier-Werke; acht Monate nach Beginn der Spielzeit habe das künstlerische Niveau bereits deutlich nachgelassen. Die aktuelle Führung zeichne sich aus durch schlechte Kommunikation, fehlende Transparenz und eine abschätzige Haltung gegenüber der Kompanie bis hin zu einem toxischen Arbeitsklima. Es fehle am handwerklichen Verständnis für das Ballett und an einer künstlerischen Vision. Viele weitere Ensemblemitglieder dächten bereits über eine Kündigung nach. Man wolle gemeinsam mit der Kulturbehörde nach einer alternativen Strategie suchen. Nach wie vor sei man offen und hochmotiviert für eine neue künstlerische Sprache, aber nicht auf Kosten des bereits Erarbeiteten.
Dieser Brief wird zeitgleich auch an die Medien geschickt. Und schlägt ein wie eine Bombe. Umgehend dementiert Volpi die Vorwürfe. Die Kulturbehörde organisiert eilig Mediationsgespräche zwischen dem Intendanten und seiner Kompanie.
Kettenreaktionen
So richtig aus der Deckung wagt sich in dieser Situation nur Sasha Trusch. In Interviews mit dem NDR, dem Hamburger Abendblatt und dem SPIEGEL sagt er, es sei ziemlich schnell klar geworden, dass das Team, das Volpi mitgebracht habe, „auf niedrigem Niveau“ arbeite. Volpi selbst sei „ein Blender“. Er sei sehr gut darin, seine Vision zu verkaufen, aber die Qualität, die er abliefere, sei „unterirdisch“. Danach geht es Schlag auf Schlag.
13. Mai: Die Hamburger Rebell*innen erhalten unverhofft Schützenhilfe aus Düsseldorf. 17 Tänzer*innen aus dem Ballett am Rhein, Volpis ehemaligem Ensemble, erklären sich in einem Brief an den Kultursenator solidarisch mit den Hamburgern und untermauern deren Vorwürfe mit eigenen Erfahrungen. Volpis Intendanz dort sei geprägt gewesen von „inkonsequenter Kommunikation, mangelnder Transparenz und einer Atmosphäre der Angst und Unsicherheit“. Für viele sei die Erfahrung mit Volpi „nicht nur entmutigend, sondern auch traumatisch“ gewesen. In Düsseldorf habe Volpi die gleichen Verhaltensmuster gezeigt wie in Hamburg, tänzerisch habe er „keine Ahnung gehabt“, so So-Yeon Kim-von der Beck, von 2009 bis 2022 Mitglied im Ballett am Rhein, in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.
24. Mai: Der SPIEGEL wartet mit der nächsten Sensation auf: Demis Volpi habe die heute 17-jährige Elevin Azul Ardizzone, die zwei Jahre zuvor, damals noch als 15-Jährige, ein aufsehenerregendes Debut als Julia in Neumeiers „Romeo und Julia“ gegeben hatte, im Gespräch so gedemütigt, dass sie forthin psychotherapeutischen Beistand brauchte. Die stellvertretende Leiterin der Schule des Hamburg Balletts, Gigi Hyatt, die beim Gespräch dabei war, habe ihre Schülerin nicht geschützt, sondern die Äußerungen Volpis unwidersprochen gelassen.
Der letzte Tropfen: Die Gefährdungsbeurteilung
Jetzt ist die Kulturbehörde offenbar so alarmiert, dass sie eine „Gefährdungsbeurteilung“ veranlasst, eine anonymisierte Befragung des gesamten Ensembles, die eigentlich erst für 2026 vorgesehen war. Darin geht es um die Arbeitsatmosphäre und die aktuelle Situation des Hamburg Ballett.
25. Mai: Volpi leitet eine Ballettwerkstatt, bei der er erste Einblicke in die für den 6. Juli geplante Uraufführung von „Demian“ geben will, seinem ersten abendfüllenden Stück für das Hamburg Ballett. Als er auf die Bühne kommt, wird er ausgebuht. „Geh nach Hause!“ ruft jemand aus dem Publikum. Es ist der Anfang vom Ende.
28. Mai: Die Pressestelle des Hamburg Ballett teilt mit, dass die „Demian“-Premiere auf den 7. Dezember verschoben wird. Stattdessen soll jetzt „Surrogate Cities“ gezeigt werden, Volpis letztes Stück für das Ballett am Rhein. Man wolle dem angestoßenen Veränderungsprozess und den intensiven Auseinandersetzungen ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit widmen, heißt es zur Begründung.
6. Juni: Das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung liegt vor. Man hört, sie sei katastrophal ausgefallen für Demis Volpi. Die Öffentlichkeit wird nicht näher informiert.
7. Juni: Das Hamburg Ballett gastiert am Pfingstsamstag mit großem Erfolg mit Neumeiers „Tod in Venedig“ bei den Salzburger Festspielen. Dass Demis Volpi nicht mitgereist ist, lässt bereits ahnen, was bevorsteht.
10. Juni: Es ist so weit: Die Kulturbehörde teilt mit, man habe sich mit dem Ballett-Intendanten über die Auflösung seines Arbeitsvertrages verständigt. Ein Bestandteil der Einigung ist, dass die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung unter Verschluss gehalten werden. Volpis „The thing with feathers“ bleibt im Rahmen des Ballettabends „The Times are Racing“ im Repertoire. Die Hamburg-Premiere von „Surrogate Cities“ am 6. Juli zum Auftakt der Ballett-Tage wird abgesagt. Die bevorstehenden Ballett-Tage und die nächste Spielzeit werden neu geplant. Als kommissarische Interims-Leitung fungieren Lloyd Riggins, ehemals John Neumeiers Stellvertreter und Wahrer dessen Erbes, Gigi Hyatt, stellvertretende Leiterin der Ballettschule, und der Betriebsdirektor des Ensembles, Nicolas Hartmann.
[Anmerkung der Autorin: Auf Bitten der Hamburger Kulturbehörde wurde der Satz mit der an Demis Volpi gezahlten Abfindungssumme gestrichen, da diese – so die Aussage der Kulturbehörde – nicht der realen Summe, über die Stillschweigen vereinbart wurde, entspräche.]
Was sind die Lehren?
Beschädigt ist durch diesen Rausschmiss nicht nur Demis Volpi, sondern auch die vielköpfige Findungskommission, die ihn empfohlen hat. Dazu gehörten Tamas Detrich (Ballett-Indendant in Stuttgart), Ted Brandsen (Chef des Niederländischen Nationalballetts), Brigitte Lefèvre (ehemalige Tänzerin, Choreografin und Ballettdirektorin der Pariser Oper), Dorion Weickmann (Tanz-Journalistin und Chefredakteurin der Zeitschrift „tanz“), Ashley Wheater (Künstlerischer Leiter des Joffrey Ballet, Chicago) sowie Gigi Hyatt, stellvertretende Direktorin und pädagogische Leiterin der Ballettschule John Neumeier, die Aufsichtsratsmitglieder der Hamburgischen Staatsoper Michael Behrendt, Monika Hess und Elke Weber-Braun sowie Hans Heinrich Bethge, Amtsleiter Kultur der Behörde für Kultur und Medien. Beschädigt ist aber vor allem der Kultursenator als deren Vorsitzender. Sie alle müssen sich vorwerfen lassen, bei der Berufung Demis Volpis nicht ausreichend recherchiert, seine Arbeit nicht intensiv genug angesehen und Erkundigungen eingezogen zu haben – sonst wären sie wohl noch rechtzeitig auf die Missstände in Düsseldorf aufmerksam geworden.
Die wichtigste Konsequenz, die man aus diesem Desaster ziehen kann, ist aber vielleicht die, dass eine so große Kompanie mit ihrem berechtigterweise hohen künstlerischen Anspruch in der Nachfolge des Übervaters John Neumeier nicht von einer einzigen Person geleitet werden kann. Oder eben von der richtigen Person, die nicht alles gleichzeitig in sich vereinen muss. Das lehrte schon das Stuttgarter Ballett, wo nach dem Tod John Crankos 1973 erstmal Glen Tetley scheitern musste, bevor Marcia Haydée überredet werden konnte, die Führung zu übernehmen. Sie hat damals noch kaum choreografiert, aber sie kannte ihre Ballett-Familie aus dem FF, und wie keine andere war sie dem Erbe Crankos verpflichtet. Sie brachte Ruhe ins Ensemble, engagierte große Namen für das Haus und brachte das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Kompanie zurück.
Vielleicht braucht das Hamburg Ballett eine ähnliche Persönlichkeit, die das Repertoire und John Neumeier kennt und schätzt, gleichzeitig aber in der Lage ist, die großen Choreograf*innen von heute für das Hamburg Ballett zu begeistern. Die eine Liebe zum Ensemble in sich trägt und die Fähigkeit hat, bestimmte Aufgaben zu delegieren. Heather Jurgensen böte sich da z.B. an, die gemeinsam mit ihrem Mann Yaroslav Ivanenko seit 2011 das Ballett Kiel erfolgreich leitet. Von 1989 bis 2007 tanzte sie im Hamburg Ballett, die meiste Zeit als Erste Solistin. Sie kennt die wichtigsten Neumeier-Kreationen aus eigener Erfahrung, sie hat einen untrüglichen Sinn für Qualität, sie ist jung und gleichzeitig erfahren genug, um sich so eine große Führungsrolle zutrauen zu können.
[Anmerkung der Redaktion: die Aufzählung der Findungskommission wurde nachträglich komplettiert]
Überholtes Duckmäusertum
Eine weitere Lehre besteht darin, dass das Duckmäusertum von gestern überholt ist und demokratische Arbeitsmodelle mit flachen Hierarchien zeitgemäßer sind. Ein Ensemble, das zusammensteht, sich der Qualität verpflichtet fühlt und stichhaltig argumentiert, wenn es seinen Direktor abserviert, zeugt eher von Mut und Intelligenz als von Unverschämtheit und Hybris. Das Motto „Gemeinsam sind wir stark“ hat selten besser gepasst. Folgerichtig hat der Kultursenator zugesichert, die Tänzer*innen jetzt bei der Findung eines neuen Intendanten einzubeziehen. Die Kompanien anderer Häuser dürfen das als Ermutigung begreifen.
Carsten Brosda wird noch mehr umdenken müssen. Er hatte es sich doch so schön vorgestellt: Das von ihm verpflichtete Youngster-Triumvirat aus dem neuen Intendanten der Oper (Tobias Kratzer), dem neuen Generalmusikdirektor (Omer Meir Wellber) und Demis Volpi sollte der Hamburgischen Staatsoper wieder zu mehr Glanz verhelfen. Mit viel Aplomb waren die drei bei der Spielzeit-Pressekonferenz als Heilsbringer und Erneuerer vorgestellt worden. Nun ist schon mal eine der drei Säulen gefallen. Was umso schmerzhafter sein dürfte, weil das Ballett mit seiner hohen Auslastung der Vorstellungen bisher die Cash-Cow für die Hamburgische Staatsoper ist. Es ist auch der wichtigste Kulturbotschafter der Hansestadt und subventioniert gewissermaßen die deutlich weniger erfolgreiche Oper. Angesichts einer derart unsicheren Zukunft ein funkelnagelneues Opernhaus für erwartungsgemäß gut 1 Milliarde Euro (oder mehr) in der Diaspora des Hamburger Hafens anzusiedeln, auf dem schwer zugänglichen Baakenhöft, ist mehr als wagemutig, es grenzt schon an Größenwahn, auch wenn der Hauptbatzen der Finanzierung von Klaus Michael Kühne gesponsert wird.
Wie es mit dem Hamburg Ballett konkret weitergeht, bleibt abzuwarten. Unklar ist noch, wie sich sein Beitrag zur Tanz-Triennale gestalten wird, die nächstes Jahr in Hamburg stattfinden wird. Kleiner Tipp an die Verantwortlichen: Fragt doch mal die die Tänzer*innen des Hamburg Ballett ...
Anmerkung der Autorin: Auf Bitten der Hamburger Kulturbehörde haben wir den Satz über die an Demis Volpi gezahlte Abfindungssumme entfernt, da sie laut der Kulturbehörde nicht der realen Summe entspricht, über die Stillschweigen vereinbart worden war.
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