Spitzentreffen

Großes hat sich Jacopo Bellussi, neuer künstlerischer Leiter des Nervi Festivals in Genua, für die diesjährige Ausgabe vorgenommen. Für das vom 28. Juni bis 27. Juli stattfindende Festival konnte der gebürtige Genuese – bis Ende dieser Spielzeit Erster Solist des Hamburg Ballett – zahlreiche hochkarätige internationale Künstler*innen für ihre Teilnahme gewinnen und hat seine Pläne auf der aktuellen Pressekonferenz vorgestellt: 

Neben der Accademia Teatro Alla Scala, der ersten Adresse für professionelle Ballettausbildung Italiens, die sich mit dem Ballettklassiker „La fille mal gardée“ in der Choreografie Frédéric Olivieris präsentiert und den Startschuss des Festivals gibt, sind auch Tanzstars der Pariser Oper, des Royal Ballet London oder das Lucia Lacarra Ballet vertreten. Deutschland ist ebenfalls auffallend präsent beim Festival des italienischen Nachbarlandes: Während sich das Ballett Kiel mit einem gemischten Programm mit Werken von Yaroslav Ivanenko und Johan Inger präsentiert, verspricht auch das gastierende Stuttgarter Ballett mit dem John Cranko-Klassiker „Romeo und Julia“ zweifellos ein Highlight zu werden. Darüber hinaus hat Bellussi, der beim Bayerischen Junior Ballett München einst sein Erstengagement angetreten hatte, auf das zehn Jahre beim Hamburg Ballett (zuletzt unter Demis Volpi) folgten, die Münchner Junior*innen für einen gemischten Programmabend nach Genua eingeladen. Der Höhepunkt des Festivals stellt am 27. Juli abschließend die „Gala Mario Porcile“ dar, bei der hochkarätige internationale Gastkünstler*innen erwartet werden, die Werke von Maurice Béjart bis Anton Dolin bzw. von John Neumeier bis Hans van Manen zeigen. 

Jacopo Bellussi, der bereits auf eine außergewöhnliche Bühnenkarriere zurückblicken kann, äußert sich glücklich über sein persönliches Debüt als diesjähriger neuer künstlerischer Leiter: „Drei der bedeutendsten Kompanien der Welt sind meiner Einladung gefolgt: das Royal Ballet, das Ballet de l‘Opéra de Paris und das Stuttgarter Ballett, das fast vierzig Jahre nach seiner letzten Vorstellung nach Nervi zurückkehrt.“ Man darf schon heute gespannt auf das Ereignis sein, das sicherlich den ein oder anderen Ballettfan für eine Reise über den Brenner locken wird.