„the second detail“ von William Forsythe. Tanz: Aeri Kim , Marco Arena & Yolanda Correa

„the second detail“ von William Forsythe. Tanz: Aeri Kim , Marco Arena & Yolanda Correa

„Ein Geschenk für die Künstler*innen des 21. Jahrhunderts“

William Forsythe übergibt sein Archiv an das ZKM

Der vielfach ausgezeichnete amerikanische Choreograf übergibt sein umfangreiches Archiv nun an das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, das die audiovisuellen Medien und Dokumente langfristig erhalten und zugänglich machen wird.

Karlsruhe, 11/01/2023

William Forsythe (*1949, New York) ist seit über 50 Jahren als Choreograf tätig. Seine Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts aus der Identifikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts transformiert zu haben. Forsythes tiefgreifendes Interesse an organisatorischen Grundprinzipien der Choreografie hat ihn dazu geführt, ein breites Spektrum von Projekten in den Bereichen Installation, Film und internetbasierte Wissensentwicklung zu realisieren.

Das ZKM | Karlsruhe und das Werk William Forsythes verbindet eine interdisziplinäre und alle künstlerischen Formate umfassende experimentelle Praxis. Die Übergabe des Archivs von William Forsythe und die Bereitstellung für die Öffentlichkeit ist es nun möglich, Forsythes revolutionäre Zusammenarbeit im Kollektiv zu erforschen und für zukünftige künstlerische Projekte nutzbar zu machen.

Das Archiv umfasst William Forsythes gesamte Schaffenszeit seit den 1970er-Jahren: von der Zeit am Stuttgarter Ballett ab 1976, am Ballett Frankfurt (1984–2004) und The Forsythe Company (2005–2015) bis zur Gegenwart. Es enthält eine umfangreiche Sammlung archivarischer Videoaufnahmen von Proben, Vorstellungen und Installationen sowie Programmhefte, Poster, Kritiken, Fotos, Publikationen, Korrespondenzen, Auszeichnungen und weitere Unterlagen. Langfristig werden auch William Forsythes persönliche Produktionsnotizen hinzukommen.

William Forsythe zur Übergabe seines Archivs: „Meine künstlerische Beziehung zum ZKM reicht bereits weit zurück. Nun wird diese Beziehung noch weit in die Zukunft fortgesetzt. Das ZKM bot den Nährboden für eines der wichtigsten Projekte meiner Karriere, „Improvisation Technologies“, und mein Vertrauen und mein Respekt für meine Kooperationspartner*innen an dieser Institution wurden durch das nachhaltige Ergebnis ihrer Expertise bestätigt. Das Team engagierter Expert*innen im ZKM-Archiv setzt dieses Erbe fachlicher Exzellenz fort und ist ein Garant für wirklich solide und auch neuartige Resultate der Archivierungspraxis.“

Peter Weibel, wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand des ZKM kommentierte; „Durch das audiovisuelle Archiv von William Forsythe wird das ZKM als Zentrum der performativen Wende gestärkt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Kunst in die Wirklichkeit und in die Medien expandiert und hat dabei neue Handlungsfelder eröffnet. Forsythe ist ein Großmeister auf diesen intermedialen Feldern. Sein Archiv ist ein Geschenk, nicht nur für das ZKM, sondern vor allem für die Künstler:innen des 21. Jahrhunderts.“

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