„Klangräume“ mit dem Bundesjugendballett und dem Kammerchor „vigilia“

„Klangräume“ mit dem Bundesjugendballett und dem Kammerchor „vigilia“

Stimmungsvoller Streifzug

Unter dem Motto „Klangräume“ erkundete das Bundesjugendballett gemeinsam mit dem Kammerchor „vigilia“ Hamburgs St. Petri-Kirche

Acht TänzerInnen, ein kleiner Chor, ein Streichquartett, ein Sänger – ein gelungener Mix für eine besinnliche Stunde im Kirchenschiff.

Hamburg, 28/02/2019

Zum Abschluss einer Konzertserie unter dem Motto „Klangräume“, das die Hauptkirche St. Petri in Hamburgs Innenstadt vom Dachstuhl bis ins Kirchenschiff bespielte, trat am 23. Februar das Bundesjugendballett auf. Gemeinsam mit dem eigens dafür zusammengestellten Kammerchor „vigilia“ und einem Streichquartett boten die acht TänzerInnen ein ebenso besinnliches wie stimmungsvolles 70-minütiges Programm, das für einen Auftritt auch von dem Schauspieler und Sänger David Berton komplettiert wurde.

Schon der Beginn ließ andächtig werden: Die TänzerInnen kamen über den Mittelgang langsam und mit verschlungenen Bewegungen durch das Kirchenschiff, während die SängerInnen sich rechts und links der Bänke aufgestellt hatten und sich danach in einer langsamen Prozession in den hinteren Bereich der im Altarraum aufgebauten Bühne begaben.

Unter der zurückhaltenden, aber spürbar souveränen Leitung des ebenso famosen wie blutjungen Kirchenmusikers Lukas Henke entwickelte sich eine neunteilige Serie von Miniaturen, darunter Auszüge aus dem „Streichquartett op. 130“ von Ludwig van Beethoven in der Choreografie von John Neumeier, Marc Jubetes „Hide and Seek“ zu einem Chor-Arrangement der Musik von Imogen Heap, „Knee Play“ von Joseph Toonga zu Musik von Philip Glass (ebenfalls als Arrangement für den Chor) und eigenen Choreografien des Bundesjugendballetts.

Tanz und Musik verwoben sich zu einer höchst stimmungsvollen Einheit – mal langsam-getragen, mal dynamisch, mal als Solo, als Pas de Deux oder im Ensemble. Die Übergänge erfolgten nahtlos, sodass sich die neun Einzelstücke wie ein Puzzle zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügten. Dabei ging es nie um Effekthascherei, und selbst bei den langsamsten, schwierigsten Musikstücken hielten die ChorsängerInnen die Spannung – großartig!

Mit am berührendsten dann der Schluss: Die TänzerInnen verschwanden, wie sie gekommen waren – langsam sich durch den Mittelgang bewegend, während die ChorsängerInnen wiederum seitlich durch das Kirchenschiff abgingen und dabei Brahms „Wiegenlied“ sangen, immer leiser werdend, bis es im Dunkel verschwebte. Ganz still wurde es da im ausverkauften Kirchenschiff – und viele dürfte diese zarte, tröstliche Stimmung noch auf dem Heimweg begleitet haben.
 

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