„Glückstag“ für die Kultur

575.000 Euro Bundesförderung für „Initiative Tanz“

Berlin, 17/11/2012

Der Kultur-Etat steigt 2013 um rund 8% auf 1,28 Milliarden Euro. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) spricht von einem „Glückstag“ für die Kultur mit Signalwirkung an die Länder, auch in finanziell schwierigen Zeiten nicht an Kultur zu sparen.

Davon profitieren u.a. Denkmalsonderprogramm (31 Mio.), Stiftung Klassik Weimar (9,84 Mio.), Förderung nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland (4 Mio.), Sanierung Haus der Kulturen der Welt Berlin (10 Mio.), Erhöhung der Filmförderung um 10 Mio. auf 70 Mio. sowie Förderprogramm zur Digitalisierung kleinerer Kinos und die Barenboim-Said Akademie in Berlin. Die Kulturstiftung des Bundes wird mit zusätzlichen knapp 5 Mio. Euro in die Lage versetzt, mehr innovative Projekte bundesweit zu fördern. Dies stärkt auch den Fonds Darstellende Künste mit 600 000 Euro und somit die freie Theater – und Tanzszene in ganz Deutschland.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung (08.11.2012) erstmals erhebliche Mittel für die Spitzenförderung von Tanzprojekten aus Deutschland freigegeben. Wie der Dachverband Tanz Deutschland (DTD) auf einer Pressekonferenz in Berlin mitteilte, wird die „Initiative Tanz“ im Jahr 2013 mit insgesamt 575.000 Euro aus dem Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt.

Der Dachverband hatte dem Bund in seinem Konzept für die „Initiative Tanz“ vorgeschlagen, durch eine Erhöhung des Haushalts des BKM ein neues Förderprogramm für den Tanz aufzubauen, um Mittel der Länder und Kommunen sowie von Ko-Produzenten und Sponsoren zu bündeln. Die Förderung der freien Ensembles und herausragender Produktionen für den internationalen Wettbewerb bleibe ein drängendes Thema, so der DTD, der sich bereits seit 2010 auf Bundesebene für ein derartiges Programm einsetzt. Michael Freundt (Geschäftsführer DTD) betonte: „Unser Konzept, dass wir in den letzten Monaten intensiv mit der Politik diskutiert haben, zielt darauf, mehr Mittel der Länder und Kommunen, auch von Koproduzenten und Stiftungen durch die Bundesmittel zu bündeln und so größere (wieder mehr Ensemble- als Soloproduktionen) auf den Weg zu bringen und längere, fair honorierte Gastspiele zu realisieren. Dies würde auch die soziale Lage der Beteiligten stabilisieren helfen.“

Rüdiger Kruse (MdB, CDU), Berichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, sagte zur nun erfolgten Freigabe der Haushaltsmittel: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, mit der ´Initiative Tanz´ ein innovatives Fördermodell auf den Weg zu bringen, das für den Tanz aus Deutschland mehr Kontinuität in der künstlerischen Arbeit und größere internationale Ausstrahlung sichert.“ Der Dachverband Tanz Deutschland (DTD) arbeitet seit 2006 als offizielle, bundesweite Plattform des künstlerischen Tanzes in Deutschland. Gegründet aus dem Bewusstsein der Akteure, dass der Tanz in der politischen Landschaft der Bundesrepublik mit einer Stimme sprechen muss, funktioniert der Dachverband Tanz heute als Verbund der herausragenden Verbände und Institutionen für den Tanz. Er erarbeitet Positionspapiere und Konzeptionen für die Förderung des Tanzes in Deutschland, realisiert Kampagnen und Initiativen und setzt diese, begleitet durch intensive Lobbyarbeit, in seinen Projekten um.

Nach dem Auslaufen der Nationalen Performance Netz (NPN)- Koproduktionsförderung Ende 2010 als ein wichtiges Förderinstrument, das aus Mitteln des Tanzplan Deutschland der Kulturstiftung des Bundes die Lücke zwischen den Aktivitäten des Fonds Darstellende Künste und der Allgemeinen Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes im Bereich Tanz und Performance schließen konnte, setzen sich NPN und Dachverband Tanz weiterhin für eine dauerhafte Etablierung dieser international einzigartigen Förderstruktur im Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ein. Das 2013 beginnende Fördermodell „Initiative Tanz“ ist dazu ein wichtiger Schritt.

Das neue, längerfristig konzipierte Fördermodell „Initiative Tanz“ ist offen für freischaffende Künstler und Stadttheater. Bis Ende November werden die Ausschreibungskriterien konkretisiert. Zu erwarten sind eine Vielzahl von Bewerbungen, da ein hoher Anteil der Kosten nun vom Bund getragen werden kann, die freien Kompanien und Ensemble in den Kommunen könnten flexibler werden, da sie nicht mehr in so hohe Vorleistungen gehen müssen und durch eine effizientere Ko-Finanzierung gesicherte Produktionszeiträume möglich werden.

Weitere Informationen unter: www.dachverband-tanz.de

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