Die Geschichte der jungen Ballettschülerin Marie van Goethem

„La petite danseuse“ von Patrice Bart auf DVD

München, 16/05/2011

/img/redaktion/danseuse.jpg „La petite danseuse“ ist, mit freier Ausmalung, die Geschichte der jungen aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Ballettschülerin Marie van Goethem, die dem an Tanz interessierten Maler Edgar Degas (1834-1917) für seine Statue „Die kleine vierzehnjährige Tänzerin“ Modell stand.

Patrice Bart – der 1998 fürs Bayerische Staatsballett noch unter Konstanze Vernons Leitung das sehr schöne Petipa-Ballett „La Bayadère“ neu choreographierte – entrollt zur filmisch angelegten Auftragskomposition von Denis Levaillant in der für heutiges Zeitempfinden etwas zu langatmigen Manier des Handlungsballetts des 19. und frühen 20. Jahrhunderts das traurige, bekanntlich nicht Einzelfall gebliebene Schicksal des Mädchens (adäquat mit der zierlichen Etoile Clairemarie Osta besetzt). Angestiftet von der ehrgeizigen Mutter, versucht es, einen Abonné – einen jener Galane, die sich hauptsächlich wegen der hübschen Ballerinen und erotischen Vergnügens im Ballett abonnierten – für sich zu gewinnen, stiehlt seine Geldbörse, arbeitet nach ihrer Gefängnisstrafe als Wäscherin und wird schließlich vom „Mann in Schwarz“, der Todesfigur, abgeholt.

Bart, selbst früher Etoile und langjähriger Ballettmeister dieses Elite-Ensembles, bietet mit versiertem Handwerk eine Menge Tanz: im Ballettsaal, auf dem Opernball, im Cabaret und mit tanzenden Wäscherinnen. Seine die Story erhellenden Pas de deux und Pas de trois in einem elegant fließenden neoklassischen Stil sind gelungen und werden von den Pariser Etoiles exquisit, allerdings etwas unterkühlt dargeboten.

Patrice Bart: „La petite danseuse“, Ballett und Orchester der Pariser Oper. Dirigent: Koen Kessels (ArtHaus Musik)

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