Eine Lobby für den Tanz

Die Kölner Tanzszene ergreift die Initiative und veranstaltet eine Tanzkonferenz

Köln, 15/07/2011

Erstmals in der Geschichte des Tanzes in Köln findet am Montag, 18. Juli, eine Tanzkonferenz statt, die als regelmäßige Einrichtung die nachhaltige Entwicklung des Tanzes in Köln fördern soll. Auf der ersten Tanzkonferenz am 18. Juli wird auch der aus der Tanzszene selbst entstandene Tanz-Entwicklungsplan Köln vorgestellt werden. Das ist ein absolutes Novum. Es zeigt den Ernst der Lage, wenn die Betroffenen selbst die Initiative zu einem Konzept ergreifen, das vorzulegen eigentlich eine Aufgabe der Kulturverwaltung ist.

Nun hat sich der Tanz in Köln zu einem breiten Bündnis zusammengeschlossen, in dem alle wichtigen Choreografen, Veranstalter, Kompanien und Einzelkünstler vertreten sind und das den direkten Dialog von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Tanzschaffenden für die Entwicklung von Tanz in Köln initiiert. Zur Tanzkonferenz sind die Fraktionsvorsitzenden und die Kulturpolitischen Sprecher der Parteien im Rat der Stadt Köln und Vertreter der Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und des Landes eingeladen, die von Experten über den Tanz-Entwicklungsplan Köln informiert werden, der Köln wieder zu einer attraktiven Tanz-Metropole macht.

Fast zwanzig Jahre ist es her, dass die Stadt Köln mit einem Tanzentwicklungskonzept dem Tanz in Köln neue Impulse geben wollte. Doch zu mehr als einer umfangreichen Bestandsaufnahme ist es 1992 nicht gekommen. Nur wenige der angeregten Maßnahmen sind umgesetzt worden, einige auf halbem Weg steckengeblieben. Zu der angestrebten „Netzwerkbildung, Koordination und Kooperation“ aller Einrichtungen ist es nicht gekommen. Der Rest ist Geschichte. Weder wurde damals das angeregte „Förderstipendium für Choreografen in Köln“ eingerichtet, noch wurde das städtische Tanzensemble erhalten. Dabei hatten das Tanzforum Köln, die Sommerakademie des Tanzes, die Internationalen Tanzwochen und viele andere Initiativen Köln zu einer Weltstadt des Tanzes gemacht. Die Hoffnung aller Tanzschaffenden in Köln richtet sich nun auf die Tanzkonferenz, die den Tanz in Köln in einer konzertierten Aktion wieder in die Mitte der Gesellschaft bringen soll.

Die Konferenz wird von Cornelia Albrecht (ehem. Tanztheater Wuppertal) moderiert. Als Experten konnten Dieter Buroch (Gründer und Leiter vom Mousonturm, Frankfurt/M) und Wolfgang Hoffmann (ehem. Referent Tanz der Staatskanzlei NRW) gewonnen werden. Seitens der Tanzszene nehmen die vom Jour Fixe des Tanzes gewählten Sprecher Achim Conrad, Klaus Dilger, Britta Lieberknecht und Ragna Kirck teil. Die Tanzkonferenz wird von Mut zu Kultur, KunstSalon Köln und dem nrw landesbüro tanz unterstützt.

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