Das ist das Berliner Ballett, Ballett, Ballett!

Die Vorschau des Staatsballetts Berlin für die Spielzeit 2010/11

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Stuttgart, 13/04/2010

Da haben sich Vladimir Malakhov und seine Kompanie, das Staatsballett Berlin, für 2010/11, die erste aushäusige Spielzeit im Off der Staatsoper Unter den Linden, ja einiges vorgenommen! An vier Spielstätten (Urania, Deutsche Oper, Staatsoper im Schiller-Theater und in der Komischen Oper) kündigen sie für die Zeit vom 15. September 2010 bis zum 7. Juli 2011 insgesamt 110 Termine an.

Los geht‘s mit fünfmal Märchenballett und offenem Training in der Urania plus Gala in der Deutschen Oper im September. Dann geht’s weiter mit dem Repertoire à la „Schwanensee“ und „La Péri“ nebst „Onegin“ und Sonderveranstaltungen in der Deutschen Oper und im Schiller-Theater. Mit „Shut Up and Dance! Reloaded“ wird dann in die Komische Oper übergesiedelt anschließend gibt es fünfmal „Malakhov & Friends“ in der Deutschen Oper. Es folgen „Caravaggio“ im Schiller-Theater und „Der Nussknacker“ in der Deutschen Oper und die aus der laufenden Spielzeit übernommene „Symphony of Sorrowful Songs“ (Thomaz Pandur und Ronald Savkovic) im Schiller-Theater sowie an der Deutschen Oper die Übernahme von Preljocajs „Schneewittchen“.

Als Uraufführung wird Giorgio Madias „Oz – The Woderful Wizard“ für den 12. März 2011 in der Komischen Oper angekündigt (Schostakowitsch – Musik vom Tonträger) und als Premiere „Esmeralda“, der Perrot-Klassiker von 1850, in der „Inszenierung von Yuri Burlaka und Vasily Medvedev“ mit der Musik von Pugni, am 9. April 2011 in der Deutschen Oper. Schade, dass sich die Direktion die Gelegenheit entgehen lässt, in dieser ersten von vermutlich drei Übergangsspielzeiten außerhalb des zu renovierenden Stammhauses Unter den Linden dem Repertoire den so schmerzlich vermissten Berliner Eigenakzent zu geben. Aber vermutlich sehen das Malakov und sein Stab anders, indem sie auf die Berliner Produktionen von „La Péri“ und demnächst Esmeralda“ verweisen, die es im Westen nur in Berlin zu sehen gibt.

„Esmeralda“ lässt allerdings nach Kenntnis des Moskauer Originals von Burlaka/Medvedev via eines DVD-Mitschnitts das Schlimmste befürchten; ein altbacken-schwergewichtiger pantomimischer Bolschoi-Schinken, der an die unseligen Zeiten des sozialistischen Realismus erinnert. Wundern würde es danach nicht, wenn in der darauffolgenden Spielzeit 2011/12 für Berlin als weitere Malakhov-Caprice eine Einstudierung von „Paquita“ oder „La Fille du Pharaon“ angekündigt würde!

Übrigens gibt es noch drei, beziehungsweise vier Projekte mit choreografischer Beteiligung, sie werden allerdings nicht in der Vorschau des Staatsballetts angekündigt, sondern im Programmbuch der Staatsoper für die Saison 2010/11. Und zwar handelt es sich dabei um den Beginn einer Neuinszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“, mit dem „Rheingold“ (ab 17.10.2010) und der „Walküre“ (ab 17.4.2011) in der Regie von Guy Cassiers – beide choreografiert von Sidi Larbi Cherkaoui. Dann gibt es ab 10.12. 2010 Strawinskys „Rake’s Progress“ in der Inszenierung von Krzysztof Warlikowski (das ist der Regisseur, der den unmöglichen Münchner Tschaikowsky „Eugen Onegin“ auf dem Gewissen hat) mit der Choreografie von Claude Bardouil, weiter ab 15.1.2011 das Monodram „Exercises du Silence“ von Brice Pauset, das von Reinhild Hoffmann inszeniert wird, und am 15.7.2011 Toshio Hosokawas „Matsukaze“ in der Regie/Choreografie von Sasha Waltz.

 

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