Ein launiges Mords-Spektakel

Das Tanzquartier Wien eröffnete am Freitag seine alljährliche „Factory Season“

Wien, 05/05/2008

Mit einer Aktion im öffentlichen Raum eröffnete das Tanzquartier Wien am Freitag seine alljährliche „Factory Season“. In der Wiedner Hauptstrasse präsentierte das Grazer Theater im Bahnhof seine Inszenierung „Minimalistische Bürgerchoreographie: Nicht einmal Hundescheiße“. Von der Fensterfassade aus der TU Wien blicken die Zuschauer hinab zur Straße und sind Zeugen einer Durchdringung von Inszenierung, Fiktion und Realität. Mitten in den Alltag stellen vier Schauspielerinnen Episoden, deren Rahmen die geplante Verfilmung von Porträts der Generation der 30-Jährigen bildet. Auf einer kleinen Grünfläche werden Passanten und vorbeifahrende Fahrzeuge zu Mitspielern und das Publikum hinter den Fenstern zu Voyeuren. Mit wenigen Ausnahmen zeigen die Bürger Ignoranz gegenüber der theatralen Aktion. Ob in Dialogen und Songs über Männer, Mordgelüste, Sammelleidenschaft bis hin zu Flugängsten: Die Darstellerinnen zeichnen in der Regie von Helmut Köpping ein treffendes Bild unserer unterhaltungssüchtigen Gesellschaft, das in den letzten Tagen nahezu erschreckend real wurde.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier. 

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