Eine indische Verführung

Roysten Abels „The Manganiyar Seduction“ beim Eröffnungsaben des ImPulsTanz-Festivals

Wien, 14/07/2008

Tausende Tanzbegeisterte strömten am Donnerstag in den Haupthof des Wiener Museumsquartiers, um sich bei Roysten Abels „The Manganiyar Seduction“ auf das diesjährige ImPulsTanz-Festival einzustimmen. Zum 25-jährigen Jubiläum machte Intendant Karl Regensburger dem Publikum ein Geschenk: ein Eröffnungsabend bei freiem Eintritt! Spektakulär die Ausstattung und das Lichtdesign von Roysten Abel. Als Vorbild dienten der Hawa Mahal-Palast von Jaipur, der 1799 als fünfstöckiges Gebäude aus rotem Sandstein mit rund 1000 Fenstern errichtet wurde, sowie der Amsterdamer Rotlicht-Bezirk. Die Fenster ermöglichten den Frauen im Palast den Blick auf die Straße. In Abels Show mutieren sie zu Schauplätzen des Konzerts mit 50 Zellen auf vier Stockwerken, in denen die 43 Musiker (nur Männer) sitzen.

Der Aufbau des Konzerts folgt einem klassischen Schema. Wie in Ravels „Bolero“ setzt ein Instrument ein, noch im Dunklen, weitere Instrumente und Gesänge der Manganiyars folgen, stets von Lichteffekten begleitet. Die Manganiyars sind eine indische Musikerkaste, die traditionell für die Herrscher von Rajasthan aufspielte. In Wien gastieren vier Musikergenerationen mit ihren historischen Instrumenten. Manche Kompositionen sind 400 Jahre alt.

Für den Rhythmus sorgen Perkussionisten, die neben Bläsern und einem Maultrommelspieler auch solistisch hervortreten. Durch den ein- oder mehrstimmigen Gesang in Verbindung mit Instrumentalbegleitung und der Inszenierung wirkt die Aufführung wie eine Oper. Erzählt wird „Das Alphabet der Liebe“, wobei der Dirigent für die Choreografie sorgt. Er gibt die Einsätze zur Musik, reagiert mit seinem Körper auf ihren Duktus und spornt dazu auch das Publikum an.

http://www.impulstanz.com

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