Eric und Egons Tee

Christian Spucks „Don Q.“ gastiert in St. Pölten

Wien, 20/05/2008

Ein amüsantes und erlesen besetztes Tanz-Duett machte am Samstag im Festspielhaus St. Pölten Station. In Christian Spucks „Don Q. - Eine nicht immer getanzte Revue über den Verlust der Wirklichkeit“ überzeugen der 65-jährige Egon Madsen und sein halb so alter Tänzerkollege Eric Gauthier in vielen Geschichten, die Episoden aus Cervantes „Don Quixote“ sowie dem gleichnamigen Ballettklassiker aufgreifen und weiterspannen.

Dem Choreografen und Regisseur Christian Spuck gelingt mit „Don Q.“ eine gute Mischung aus komödiantischen und melancholischen Szenen. Madsen und Gauthier waren Solisten beim Stuttgarter Ballett. Die gemeinsame, artifizielle Tanzsprache, Gestik und Pantomime schaffen eine Verbindung zwischen zwei Vertretern verschiedener Tänzergenerationen. Zu einer gewagt frischen Musikcollage von Minkus über Schubert zu Schnittke und Pop schlüpfen beide in viele Rollen: Don Quixote und Sancho Pansa, Vater und Sohn, Lehrer und Schüler, Vladimir und Estragon nach Samuel Beckett lassen grüßen. Dazu nehmen sie Ballett- und Theatertricks aufs Korn. Da bleibt auch das begeisterte Publikum nicht verschont, wenn Madsen mit gebrauchten Teebeuteln in den Zuschauerraum zielt.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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