Das Unaussprechliche sichtbar machen
„Extra Life“ von Gisèle Vienne als österreichische Erstaufführung im Tanzquartier Wien
Anne Jurens Damen-Quartett bei der Uraufführung „Komposition“ im Tanzquartier
Interessant, was Choreografen seit Jahren alles anstellen, um traditionelle Herangehensweisen zu vermeiden. Keine Musik, kein nachvollziehbarer Plot, kein energetischer Tanz. Aber Konzepte.
Wenn man nun Anne Jurens Damen-Quartett bei der Uraufführung „Komposition“ im Tanzquartier (Halle G) sieht, scheint nach Zeiten der Absenz der Begriff Choreografie wieder enger gefasst zu werden. In knappen weißen Hosen und Oberteilen, die an Fecht-Trikots erinnern, artikulieren vier Frauen in unterschiedlich langen Abschnitten Bewegung pur.
Den Anfang macht gar eine im Gleichklang getanzte Sequenz, gefolgt von Abschnitten, in denen die Frauen einander ohne Scham berühren, streicheln, bis ein Aufschrei ertönt. Geschickt platziert sind die kurzen musikalischen rauschhaften Einschübe. Nach solistischen Äußerungen schließt die abstrakte Komposition im zu großen Raum abrupt: Die Frauen verharren einander zugewandt.
Ein ausbaubares Tanzstück, das wegen seiner Geschmeidigkeit und Sensibilität wirkt.
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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