Zahmer Anfang

„Faces and Names“ bei „imagetanz“

Wien, 08/03/2007

Das Festival im dietheater Künstlerhaus heißt zwar „imagetanz“. Mit Tanz und Choreografie aber hatte der Eröffnungsabend nichts zu tun. Vielmehr scheint es beim Festival (bis 24. März) vorrangig um junge Versuche zur Performance-Kunst zu gehen. Ob diese auch jungen Tanz befördern, bleibt vorerst abzuwarten.

„Faces and Names“ heißt die Antrittspremiere eines Künstler-Kollektivs um Jan Machacek, der Bildhauerei und Bühnenbild studiert hat. In der Live-Video-Performance tragen vier Darsteller Texthülsen vor sich her. Es geht um Geschlechter-Orientierung und Vermischung, um Identität und Austauschbarkeit. Eine Frau spricht von festen Brüsten und vom Wunsch nach Gewichtsverlust. Ein Mann versteht sich als Nick Cave. Transgender-Zuschreibungen passieren mittels filmischer Überlagerungen. Dazu Live-Musik. Themen der Zeit, keine Frage.

Wer allerdings noch die 70er Jahre in Erinnerung hat, in denen ähnliche Fragen gestellt wurden, der schmunzelt wohl angesichts der zahmen Ästhetik der „Faces and Names“. Vielleicht stellt sich die Wildheit noch ein.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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