Tanz ist einfach klasse

Das Staatsballett vermittelt Wissen über sein Metier an Kinder und Jugendliche

Berlin, 07/09/2007

Nachdem der zeitgenössische Tanz mit seinem TanzZeit-Projekt auf breite Resonanz gestoßen ist, tritt nun auch das Staatsballett an, Wissen aktiv einer zukünftigen Zuschauerklientel zu vermitteln. Was hierzu im Rahmen des bisherigen Education-Programms in zwei parallelen Strängen lief, kann nun gebündelt werden. „Tanz ist KLASSE!“ heißt der Verein, der all diese Aktionen fortan unter sein Dach nimmt und sie um eine Internet-Seite erweitert. Unterstützung des Education-Programms haben sich die Vereinsmitglieder, vom Unternehmensberater und Rechtsanwalt über Persönlichkeiten großer Firmen wie DaimlerChrysler, Weberbank, Charité bis zur Leitung des Staatsballetts, auf die Fahne geschrieben. Was bisher geleistet wurde, auch darüber legte eine Pressekonferenz in der Konditorei der Lindenoper Rechenschaft ab.

Zu Klavier hüpften und klatschten die Jüngsten. Das und mehr lernen sie unter Anleitung von Bettina Thiel, Erste Solotänzerin im Staatsballett, die in der Säule „Kreativer Kindertanz“ derzeit 12 Kindern zwischen 5 und 7 hilft, aus der natürlichen Bewegung durch gemeinsame Improvisation zu kleinen Choreografien zu kommen. Wie der chinesische Tanz aus dem „Nussknacker“ aussehen könnte und was die Pantomime in „Dornröschen“ bedeutet, das ließ Birgit Brux, Charaktertänzerin der Kompanie, ihre etwas älteren Mädchen und Jungen zeigen. Zusammen mit Kollegin Kathlyn Pope erfüllt sie die Säule S.T.E.P. (Staatsballett Tanz Education-Programm) mit Leben. Dazu unterrichten sie entweder in Schulen oder laden Klassen in die Staatsoper ein, bieten Führungen, den Blick hinter die Kulissen, die eigene tänzerische Betätigung an. In mehr als 100 Schulen haben sie bisher gearbeitet, über 1000 Kinder und Jugendliche erreicht, wenden sich indes auch an interessierte Erwachsene.

Als neue, dritte Säule steht ab sofort Staatsballett Inside zur Verfügung, eine Internet-Plattform von Jugendlichen für Jugendliche. Unter Anleitung von Profi-Filmern haben dazu Schüler der Robert-Jungk-Oberschule und des Oberstufenzentrums für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik insgesamt neun kleine Videos vom Kompanie-Alltag gedreht und geschnitten: Premierenberichte, Tänzerporträts, Backstageimpressionen, witzig und in der Sprache ihrer Altersgenossen. Möglich geworden ist das durch finanzielle Zuwendung des von der Berliner Morgenpost initiierten Vereins „Berliner helfen“, in den auch das nachgelassene Vermögen des bedeutenden Tänzers und Ballettdirektors Gert Reinholm eingeflossen ist. Seinem Traum, Tanz als Lehrfach an Schulen zu etablieren, hat sich auch das Staatsballett mit seinem nun bis 2010 gesicherten Großprojekt verschrieben. Fast eine halbe Million Euro als Anschub steht dazu bereit, ein Drittel sollen Spenden aufbringen. Weitere kulturelle Einrichtungen mit Schulen vernetzen zu können, hofft Staatssekretär André Schmitz.

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