Schwacher Tanz, starke Musik

Oleg Soulimenko im Wiener Tanzquartier

Wien, 10/02/2007

Ein Tanz-Abend, der aussieht, als würden viele ästhetische Künstler-Positionen aus den letzten Jahren unter einen Hut gebracht: Oleg Soulimenko brachte im Tanzquartier in der Halle G die Uraufführung „Elegy for the Brave. Dislocation“ heraus.

Der in Wien lebende Performer und Choreograf aus Moskau beschäftigt sich mit seinem Trio - gemeinsam mit Magda Chowaniec und Alexander Deutinger - mit dem Anfang. Was heißt, den Anfang zu einer Szene setzen, wie geht es weiter? Wie erreicht man das Publikum? Fragen, die mit einem munteren Puzzle aus Miniaturen angerissen werden.

Tänzerische Bewegungsmotive werden angedeutet, wiederholt. Laien aus dem Publikum gehen nach vorne und nehmen Posen ein. Ein schwarz gekleideter Mann mit Sturzhelm übt vergeblich Kopfstand. Scheinbar Biografisches wird ins Mikro gesprochen. Ein Hüne erscheint und gibt die Dauer des Stücks an. Es gibt Szenenapplaus und Lacher, wenn sich die Auftritte von einem quadratischen, Kulissen-ähnlichen Bild-Element entwickeln. Aus all den Anfängen lässt sich kein Ende konstruieren.

Deswegen, so könnte man annehmen, setzt den Schlusspunkt der Live-Auftritt der heimischen Rock-Band BlooVooDoo. Die röhrt mit einem energetischen Gitarren-Riff alles vorher Gesehene aus dem Kopf. Die Frage, die bleibt: Wie bewusst sind dem herzhaft agierenden Trio die zahllosen Zitate aus der aktuellen Performance- und Tanzszene?
 

Link: www.tqw.at
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

Kommentare

Noch keine Beiträge

Ähnliche Artikel

basierend auf den Schlüsselwörtern