Ballett von gestern

Juri Grigorowitsch im Museumsquartier

Wien, 14/04/2007

Juri Grigorowitsch ist immer noch ein großer Name. Der 80-jährige Choreograf steht als Ex-Bolschoi-Ballettchef für herausragende Werke wie „Legende von der Liebe“ und „Spartakus“, die zur Zeit des Kalten Krieges entstanden.

Wenn er nun als Direktor des Balletts Krasnodar - im Rahmen eines Wirtschaftsgipfels - mit seinen Tänzern samt Orchester in der Halle E (im Museumsquartier) gastiert, würde man gerne Beispielhaftes seiner großen Erfolge sehen. Leider aber setzte Grigorowitsch auf ziemlich alt aussehende und teils nur mittelmäßig getanzte Verschnitte der Standard-Werke „Die Bajadere“ und „Don Quixote“. Das mutete fast wie eine Zeitreise an, zurück in eine längst vergangene Epoche.

Eigenwillig geriet da auch der Auftritt der Ex-Bolschoi-Ballerina Anastasia Volochkova (mit Renat Arifulin), die sich als Kitri in „Don Quixote“ wie ein im Sonnenstudio gebräuntes Glamour-Girl aus einer Revue umtat. Diese Mischung aus Exzentrik und Kuriosität hat mehr mit Selbstmarketing als mit Kunst zu tun.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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