Ambitioniert, aber künstlerisch lau

Gastchoreografen beim Ballett der Grazer Oper

Graz, 08/05/2007

Freilich ist es notwendig, dass das Ballett der Grazer Oper, von Darrel Toulon zeitgemäß ausgerichtet, auch Werke anderer Choreografen tanzt. Und dass dafür wenigstens die intime Studiobühne des Opernhauses zur Verfügung steht, scheint mehr als legitim.

Bei der Auswahl der Gastchoreografen muss wohl das vermutlich kleine Budget eine Rolle gespielt haben. Denn weder Massimo Perugini aus Rom noch Tarek Assam (Ballettchef in Gießen) scheinen sich als Choreografen überregional einen Namen gemacht zu haben. Eine lokale Größe auch Nina Kripas, die bei Liz King tanzte.

Toulon nennt den Dreiteiler „Dreamcatcher“ (Ausstattung: Vibeke Andersen) und darf an diesem Abend, in dem Traum, Liebe, das Fliegen, aber auch das Miteinander propagiert werden, in erster Linie die Wendigkeit und den Einsatz seiner 16 Tänzer für sich verbuchen. Die gestalterische Qualität allerdings hielt sich in Grenzen. Sowohl in „Fly“ von Perugini als auch in „Angel“ von Assam wird deutlich, wie beliebig mit Musik umgegangen wird, die doch gleichzeitig die Dramaturgie der Stücke kräftig mitbestimmen sollte. Erstaunlich, dass immer noch mit bunten Musik-Collagen gearbeitet wird, vor deren Folie durchaus inspirierte und Raum bezogene Tanzsequenzen ablaufen.

Nett: Assams Einfall, seine geflügelten Engel-Tänzer mittels Film in Graz landen zu lassen. Musikalisch geschickter ging Kripas vor, die für ihren Beitrag „Dream Addict“ den DJ Zaid gewann und ihre nicht uninteressante Mixtur aus Ballett und Hip-Hop in einer Club-Atmosphäre ansiedelte.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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