Die jungen Franzosen tanzen auf vielen Spuren

„France Danse Europe“ im Tanzquartier

Wien, 12/10/2007

Es macht Freude, diesen jungen französischen Tänzern, die meist auch Choreografen sind, zuzusehen. Noch bis 14. Oktober läuft im Tanzquartier und im Dschungel die Aufführungsserie „France Danse Europe“. Denn anders als es der Besucher des Tanzquartiers sonst erlebt, zeigt „France Danse Europe“ sehr unterschiedliche Ansätze und Ästhetiken im zeitgenössischen Tanz.

Im Dschungel war etwa die halbstündige Arbeit „Square Root“ von Anne Nguyen aus Paris zu sehen. Der Vater stammt aus Vietnam, die Mutter aus einer spanisch-französischen Familie. Die Tochter sucht mit dem Vokabular des Break Dance, gesprochenem Wort und Celloklängen nach ihrer Identität. Dem ausgezeichneten B-Girl gelingt es durchaus, dem an sich spektakulären Bewegungsvokabular Stille und Nachdenklichkeit abzugewinnen.

Auf historischen Spuren wandelte hingegen die junge Tänzerin Julia Cima. In der Halle G zeigte sie mit „Visitations“, wie sich unterschiedlichste Tänze bekannter Persönlichkeiten aus dem 20. Jahrhundert in einem alerten Körper von heute anverwandeln lassen.

Es mangelte noch an der Differenzierung, aber der „Tanz der Auserwählten“ aus Nijinskys Choreografie „Le Sacre du Printemps“, der wohl auf Millicent Hodsons Recherche-Arbeit zurückgeht, war eindringlich.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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