Freddie-Mercury-Hits mit Rad und Rollschuh

Ben van Cauwenberghs „Tanzhommage an Queen“ an der Volksoper

Wien, 06/03/2007

Ein Tribut an den 1991 verstorbenen britischen Rock-Sänger und Bandleader Freddie Mercury in der Volksoper: Die Konterfeis der legendären Band tauchen auf Versatzstücken auf der Bühne auf. Großformatige Filmausschnitte aus Konzerten erinnern an einen fraglos eindrucksvollen Mann, der mit seiner Band Queen-Hits wie „We Are The Champions“ in die Ohren nicht nur einer Generation geröhrt hat. Die Fußballstadien zehren davon.

Dass die Queen-Hits theatralischen Charakter haben, weiß die Band selbst am besten. Das Musical „We Will Rock You“ tourt seit längerem. 2004 brachte Ben van Cauwenbergh seine „Tanzhommage an Queen“ in Wiesbaden heraus. Nun darf das Ballett der Staats- und Volksoper erstmals Staffage für Queen-Nummern sein. Der tänzerische Anspruch ist divers: Zwischen zirzensischen Auftritten, vorzugsweise Manegen, Touren und Pirouetten, setzt Cauwenbergh szenische Kalauer. Das Corps de ballet darf Aerobic-Bewegungsmotive ausführen.

Gibt es einen Anspruch? Choreograf Cauwenbergh schreibt im Programmheft, dass er wie Mercury das Publikum auf höchstem Niveau unterhalten will. Ein löblicher Vorsatz.

Allein die Inszenierung des durchaus sympathischen Ballettchefs erreicht die Qualität der musikalischen Anreißer in keiner Sekunde. Vielmehr hat man den Eindruck, dass ein bekennender Fan seine Möglichkeiten ausschöpft und dabei auch einiges an alte Werke bekannter Choreografen erinnert. Das Ballett tanzt Rock'n'Roll, fährt Rad und Rollschuh, trippelt auf Spitze und quert im Scherensprung die Bühne. Wie ein Fernsehballett, das den Hauptdarsteller, in diesem Fall Queen, umgarnt.

Die Tänzer, verstärkt mit Schülern der Ballettschule, zerreißen sich. Darunter Dagmar Kronberger und Karina Sarkissova, Gregor Hatala und Mihail Sosnovschi, Daniil Simkin und András Lukács. Wenn schon ein Show-Format angestrebt wird, dann wenigstens konsequent und auf tatsächlich aktuellem Niveau: Der Sender MTV liefert Anregungen.
 

Link: www.dasballett.at 
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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