Brit-Comedy, Physical Theatre und Kindertanz

Ausblick auf die Tanzwerkstatt Europa

München, 01/08/2007

Auch der Urlauber auf heimischem Balkonien braucht mal kulturelle Abwechslung. Und die bietet bis zum 11. August die Münchner Tanzwerkstatt Europa (TWE). Auftakt ist heute Abend in der Muffathalle, 20 Uhr 30, mit einem erstmaligen TWE-Gast: dem New Art Club von Pete Shenton und Tom Roden. Zwei schräge Typen - auf dem Programm-Foto im stahlblauen Ganztrikot der 60er Jahre vor englischer „My-home-is-my-castle-Architektur“! -, die auf Brit-Comedy hoffen lassen mit ihrem Tanzgeschichte-Crashkurs, von Isadora Duncan über Martha Graham bis zu Pina Bausch. Was sich aus deren Stil-Erfindungen bis heute entwickelt hat, dann bei den folgenden sechs TWE-Gästen: Thomas Hauert zum Beispiel zielt mit Fotografie, Licht und Kostümen auf barocke Reizüberflutung. Felix Ruckert, hierorts bestens bekannt mit seinen hautnahen Tänzer-Publikum-Interaktionen, hat diesmal „mit indischen und den eigenen Tänzern über seine Improvisationstechnik 'Tools' ein Stück entwickelt“, sagt TWE-Chef Walter Heun und verrät über Joao Fiadeiro: „In den 80er Jahren eher ein 'Physical-Theater-Macher', schafft er jetzt mehr eine Choreographie auf verschiedenen bildnerischen Ebenen“.

Auf mindestens zwei, nämlich auf Profi- und Amateur-Ebenen werden auch die Workshops unterrichtet: Contemporary Dance, Tanz-Komposition, HipHop, Yoga und Tanzmedizin und, ganz neu dazugekommen, Kurse für Kinder und Jugendliche. Tanzpädagogin Andrea Marton wirbt sehr überzeugend: „Wir haben den Anspruch, den Kindern mit Spielen und Übungen Körper-Haltung, -Spannung und Raumgefühl zu vermitteln, aber vorrangig die Kreativität zu fördern.“ Wie? „Ich kann eine Phrase machen aus: wir laufen acht Zeiten, drehen acht Zeiten, wir springen und wir hängen noch eine Geste an. Dann ist von mir nicht vorgegeben, ob sie schnelle, kleine Schritte machen, ob sie rückwärts laufen, ob sie auf den Füßen drehen oder am Boden rollen, ob sie einen Sprung vorwärts, in die Luft oder in den Boden machen. Ich gebe die Struktur vor, möchte aber vor allem die persönlichen Entscheidungen der Kinder provozieren.“ Bei ihr und Kollegin Aiga Keller gibt es noch freie Plätze.

 

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