Derber Klamauk wie auf einer Vorstadtbühne

„Platzkonzert“ und „Puppenfee“ in der Staatsoper

Wien, 27/12/2006

Mit einer choreografischen Petitesse, die derben Klamauk mit Kreiseln, Springen und Winken paart, wird an der Staatsoper, so scheint es, weiter an der Demontage des Balletts gearbeitet.

„Platzkonzert“ (Strauß, schrill instrumentiert von Kenessey) heißt das aus dem Jahr 1948 stammende Werk des Ungarn Gyula Harangozó sen., das wohl aus der Sicht der kommunistischen Nachkriegszeit als Karikatur der vorhergehenden Jahrhundertwende angelegt war. Die Machart allerdings zeugt weder von Finesse noch von Fingerspitzengefühl oder feiner Charakterzeichnung. „Platzkonzert“ ist gewissermaßen das grelle „Drauhauf“-Stück auf die als Eröffnung des Abends wieder aufgenommene „Puppenfee“ (Bayer) in der Choreografie von Josef Hassreiter aus dem Jahr 1888.

Dem einzigen überlieferten Wiener Ballett aus dem 19. Jahrhundert hat man offenbar trotz des Engagements von Gerlinde Dill nicht jene Zeit und Sorgfalt angedeihen lassen, die der Rarität zusteht.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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