„Theatre of Dreams“ von Hofesh Shechter

Shechter, Tankard, Bausch

tanznetz Kritiker*innenumfrage Choreografien 2024/25

Obwohl sie schon vor 16 Jahren gestorben ist - Pina Bausch wird gleich mit mehreren Choreografien von unseren Kritiker*innen genannt . Ihr Repertoire hat weiterhin Bestand.

München, 23/06/2025

Welche Choreografien - im deutschsprachigen Raum zu sehen - waren in der Spielzeit 2024/25 herausragend?

 

Platz 1: „Theatre of Dreams“ von Hofesh Shechter 

Durch immer wechselndes Licht und mitreißendem, bedrohlich intensivem Tanz werden Botschaften wie Chaos und Suche nach Gemeinschaft übermittelt. (Ursula Kaufmann)

Platz 1: „Kontakthof – Echoes of ’78“ von Meryl Tankard nach Pina Bausch 

In dieser Produktion wirken fünf Tänzerinnen und vier Tänzer mit, die schon in der Uraufführung von 1978 auftraten. Ich habe schon die Varianten wie „Kontakthof mit Damen und Herren ab 65“ bzw. „Kontakthof mit Teenagern ab 14“, einstudiert mit Amateur*innen, gesehen. (Marlies Strech)

 

Die weiteren Ausgewählten
 

„À Bientôt“ von Johana Malédon
Prämiert beim Choreografie-Wettbewerb 2024 in Hannover und eingeladen ans Theater Münster zeigt das Stück fünf Frauen, die vielleicht nur fünfmal dieselbe sind, in Szenen eines Tages, vom durchgetackten Alltagsschritt über swingige Freizeit bis zum Hopserlauf, inklusive gepostem Still, mit bedrohlichen bis befreienden Ausfällen einzelner aus der Gruppe bzw. dem auferlegten Ich. Choreografisch stark durchgeformt und dramaturgisch genau. (Andreas Berger)

„Come Back Again“ von Doris Uhlich
In Zusammenarbeit mit der über 80-jährigen ehemaligen Ersten Solotänzerin der Wiener Staatsoper Susanne Kirnbauer-Bundy entstand ein Stück, das mit den Altersnormen des Tanzes bricht. Dazu kommen die berührenden Erinnerungen sowie die nach wie vor starke Bühnenpräsenz von Kirnbauer-Bundy. (Paul Delavos)

„Das Frühlingsopfer“ von Pina Bausch
Im Rahmen der Ballettfestwoche war zum ersten Mal Bauschs Version von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ in München zu sehen. Ein Abend von überwältigender Intensität über die conditio humana. (Florian Welle)

Die Trias der Frida-Kahlo-Tanzstücke von Enrique Gasa Valga (München), Ricardo Fernando (Augsburg) und Reginaldo Oliveira (Salzburg)
Jede der drei Choreografien gelingt es unglaublich bildstark und eindrucksvoll, vom Wesen und künstlerischen Schaffen Frida Kahlos – ihrem Schmerz und ihrer unglaublichen Leidenschaft fürs Leben – zu erzählen. Dadurch wird deutlich, welch ungeheure Weiten und Tiefen an Interpretationsmöglichkeiten im Tanz stecken. (Vesna Mlakar)

„Der Tod und das Mädchen“ von Andonis Foniadakis für TANZ_Kassel
Die emotionale Intensität dieser Arbeit sucht ihresgleichen. (Rico Stehfest)

„Devil’s Kitchen“ von Marco Goecke, Bayerisches Junior Ballett München
Goeckes aktueller Wurf beeindruckt einmal mehr anhand einer unverwechselbaren, hochartifiziellen Bewegungssprache und der starken individuellen Präsenz seiner Tänzer*innen. Das abstrakte Stück entfaltet eine stark emotionale Sogwirkung, besticht mit expressiv-virtuosen Soli, Duetten und eindrucksvoller Körpersprache und lässt ein dynamisches, bildgewaltiges Bühnenerlebnis voller Energie entstehen - dieses reißt sein Publikum vom ersten bis zum letzten Moment mit. (Anna Beke)

„Folkå“ von Marcos Morau
Tanz als schlüssiges Gesamtkunstwerk – ohne Fehl und Tadel. (Isabelle Neumann-Cosel)

„Le Bal de Paris” von Blanca Li
Diese interaktive Virtual-Reality-Performance von Blanca Li am Theater Basel war eine lustvolle Fantasie-Show, wo der Tanz mit Illusionen verschmilzt. Ein Erlebnis der besonderen Art. Das Glücksgefühl nach 45 Minuten Spuk hielt noch eine ganze Weile nach der Vorstellung an. (Regina Christen)

„Mozart_Requiem: Selig sind die Toten“ von Antonio Ruz beim Tanz_Kassel
Ein geniales Gesamtkunstwerk von Musik, Chor, Tanz in einer Choreografie von Antonio Ruz und Bildender Kunst (Bühnenbild, Licht), in dem alle Medien großartig miteinander verbunden werden und sich gegenseitig verstärken. Mozart wird für die Gegenwart „scharfgemacht“. (Hans-Werner Kruse)

„Fast Nacht“, Lucas Valente 
„Fast Nacht" ist voller Raffinesse, ungeheuer fantasievoll, ein beseelendes Spiel mit Rollen und Identitäten, theatralisch und vielschichtig. (Leslie Krumwiede)

„New Old“ von Alma Söderberg
Alma Söderbergs effektvolles Zusammenspiel aus Sprache, menschlichen Sounds und Bewegung ist nicht nur humorvoll, sondern auch äußerst virtuos. (Peter Sampel)

„Radio Vinci Park“ von François Chaignaud und Théo Mercier
Live Barockmusik, Begehren, eine Industriehalle bei Nacht, drei großartige Künstler*innen, Spannung zum Luftschneiden. Die Performance von 2016 wirkt kein bisschen alt. Man könnte sie wieder und wieder sehen. (Nina Hümpel)

„Silentium“ von Edvin Revazov
Ein eindrückliches und tief bewegendes tänzerisches Plädoyer gegen den Krieg und für den Frieden, für Verständnis und Toleranz zur Musik von Leon Gurvitch. (Annette Bopp)

„Torpeur“ von Angelin Preljocaj
Gesehen als Gastspiel am Freiburger Theater. Diese Choreografie kann man wohl altersweise nennen, sie ist eine tänzerische Entschleunigung: immer langsamer, zarter wird der Tanz, ein kollektives Sich-fallen-Lassen ergreift die Szene. Am Ende bewegt sich der Tanz zwischen den wenigen Tönen und die Kompanie vollbringt einen Traum an Synchronität. (Renate Killmann)

„Un Trait d’Union“ von Angelin Preljocaj
Sperrig, emotionsgeladen, zwischen Zuneigung und Hass, ausdrucksstark, wendig und auch ironisch. (Sabine Kippenberg)

„Trailer Park" von Moritz Ostruschnjak mit tanzmainz
Moritz Ostruschnjak gelingt hier an einem Stadttheater ein ebenso zeitkritischer wie faszinierender Abend. (Torben Ibs)

„Sacre du printemps“ von Stephan Thoss
Aus meiner Kritik für DANCE FOR YOU MAGAZINE: „Überdeutlich zeigte sich durch diese bemerkenswerte und auch verstörende neue „Sacre“-Choreografie, wie weit sich unsere Gegenwart von den Themen, die etwa Pina Bauschs legendäre Interpretation des „Frühlingsopfers“ verhandelt hat, entfernt hat und zugleich welch großes Interpretationspotenzial Strawinskys „Sacre“ als dauerhaft geltende Erzählung der Moderne bis heute zu entfalten vermag.“ (Alexandra Karabelas)

„Undertainment“, von William Forsythe, DFDC, Festspielhaus Dresden-Hellerau *
 

Weitere Nennungen

„Adagio“ von Pina Bausch
„Bolero“ von Andonis Foniadakis
„Breather“ von Stephan Herwig
„Clara“ von Cathy Marston
„CRY WHY“ von Moritz Ostruschnjak
„Curious Space" von Alexandra Rauh
„Daddy“ von Joel Bray
„Dada Masilo’s HAMLET“ von Dada Masilo/The Dance Factory
„Das Schloss“ von Kristin Paulin
„Dive into You“ von Kat Válastur
„Duende“ von Sofia Nappi
„Firebird“ von Goyo Montero
„Four New Works“ von Lucinda Childs
„IMA“ von Sofia Nappi
„Illusionen – wie Schwanensee“ von John Neumeier 
„ITS“ von Jordan Johnson und Aidan Carberry
„Johannis-Passion“ von Sasha Waltz
„La Vacabose“ von Maria Mercedes Flores Mujica
„Lunar Cycle“ von Richard Siegal
„Makom“ von Noa Wertheim
„Mellowing” von Christos Papadopoulos
„Play Dead“ von People Watching
„PerFORMing LOVE“ von Roni Chadash
„Playing with Sergei, Martha and the Others“ von Thomas Hauert 
„Prelude“ von Martino Semenzato
„Requiem(s)“ von Angelin Preljocaj
„SHARD“ von Ceren Oran & Moving Borders
„Wonderful World“ von Kinsun Chan / Martin Zimmermann 

 

(*) Die Autor*innen der Nennungen wollen ungenannt bleiben und haben auch keine Begründungen genannt für ihre Auswahl. 

 

Hier geht es zu den weiteren Umfrageergebnissen:

Choreograf*in der Spielzeit 

Tänzer*in der Spielzeit

Kompanie / Ensemble der Spielzeit

Theater / Tanzhaus / Spielort der Spielzeit

Persönlichkeit hinter der Bühne der Spielzeit

Festival der Spielzeit 

Ausbildungsstätte der Spielzeit 

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