Plädoyer gegen Rassismus im Tanz
Neu erschienen: die Biografie des kubanischen Tänzers Osiel Gouneo
In der gestrigen Pressemitteilung des Staatsballetts nahm Ko-Intendant Öhman die Verantwortung für die plötzliche Entscheidung aufzuhören auf seine Kappe. „Vor Weihnachten wurde mir die Stelle als künstlerischer und geschäftsführender Direktor im „Haus des Tanzes“ in Stockholm angeboten. Nachdem ich sowohl die Verantwortung meiner Arbeit gegenüber als auch die Verantwortung, die sich aus meiner privaten Situation ergibt, sorgfältig abgewogen habe, habe ich mich entschieden, das Angebot aus Schweden anzunehmen. Diese Entscheidung habe ich allein getroffen, ohne dass jemand anderes daran beteiligt war.“
Sasha Waltz machte zumindest was den Zeitpunkt für die Beendigung ihrer Intendanz angeht einen Rückzieher. „Ich habe mich von den Ereignissen überrumpelt gefühlt und konnte keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Auflösung unserer Intendanz mehr nehmen. Die Ereignisse haben sich überschlagen. In meiner Verantwortung gegenüber dem Staatsballett, werde ich in Ruhe und ohne Zeitdruck eine Entscheidung über das Ende meiner Amtszeit fällen.“
Möglich wäre nun also, dass sie bleibt, bis ein neuer Partner mit klassischer Expertise gefunden ist und dann nach Gutdünken entscheidet, ob es für sie weitergeht oder nicht. Dabei stellen sich folgende Fragen: Ist dieses Hin und Her zuträglich für die Kompanie, die jahrelang unter mangelnder Sicherheit in der Führung litt? Macht der Senat dieses Spielchen mit? Denn eigentlich braucht das Staatsballett Berlin nun endlich eine Findungskommission aus erfahrenen BallettdirektorInnen, TanzjournalistInnen und anderen Experten, die die Politik berät und damit eine Vision für diese einstige Kompanie von Weltruhm entwickelt. Hier hätte natürlich auch Sasha Waltz die Chance sich mit neuen Partnern zu bewerben.
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