Silvestergala im Opernhaus Zürich

Feuerwerk des klassischen und modernen Balletts

Ganz im Zeichen des Tanzes stand der Jahresausklang im Opernhaus Zürich: Ein Potpourri des Tanzes vom traditionellem Pas de Deux aus „Schwanensee“ bis zu experimentierfreudigen Stücken von Jungchoreografen.

Zürich, 03/01/2014

Zum ersten Mal präsentierten das Ballett Zürich und das Junior Ballett zur Silvestergala Höhepunkte des klassischen und modernen Balletts. Darunter auch Ballettklassiker, eine Uraufführung und sieben Schweizer Erstaufführungen. Ein Silvestermenü, das vielseitiger nicht sein könnte: Der prickelnd freche „Grand Pas de Deux“ von Christian Spuck, der tragische „Liebestod“ aus Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ kreiert von Filipe Portugal, das mystische Finale aus Heinz Spoerlis „Sommernachtstraum“. Das Programm war abgerundet durch weitere klassische Leckerbissen aus „Romeo und Julia“, „Leonce und Lena“ und „Schwanensee“ präsentiert von Publikumslieblingen wie Yen Han, Katja Wünsche, Viktorina Kapitonova, William Moore, Filipe Portugal und Arman Grigoryan. Das Ballett Zürich und das Junior Ballett zeigten auch Choreografien von Christian Spuck, Heinz Spoerli, Ben van Cauwenbergh, Douglas Lee, Marco Geocke, Marius Petipa und Itzik Galili. Musikalisch begleitete das Ensemble die Philharmonia Zürich unter der Leitung von Rossen Milanov.

Ein köstlicher Höhepunkt war der „Grand Pas de Deux“ von Christian Spuck, der seine berühmte Kreation zum ersten Mal auf einer Schweizer Bühne zeigte. Die Ballettsprache des 19. Jahrhunderts serviert mit einer Prise liebvoller Ironie. Auf der Bühne ist nicht nur die Primaballerina im Tutu zu sehen, Tüllstoff trägt auch eine Modellkuh in Lebensgröße. Die klassische Tanzsprache erzählt Spuck in einer erfrischend neuen Form: klassische Schritte und Hebefiguren angereichert mit Momenten der Ironie. Eine Ballerina mit Handtasche, deren Tanzschritte aus dem klassischen Repertoire mit Slapstickmomenten kombiniert sind. Zur Musik von Gioacchino Rossinis Ouvertüre aus „Die diebische Elster“ zeigen Viktorina Kapitonova und William Moore atemberaubende Tanztechnik – umgesetzt mit Augenzwinkern.

Viktorina Kapitonova und William Moore präsentierten auch eine Kostprobe ihres rein klassischen Talentes, den berühmten Pas de Deux aus „Schwanensee“ in der Choreografie von Lew Iwanow. Tänzer William Moore zeigte an diesem Abend eine beeindruckende Vielfalt von Rollen: von Schwanensees Prinz Siegfried bis zur artistisch-ästhetischen Choreografie von Douglas Lee. Der englische Shootingstar choreografiert zurzeit sein erstes Stück für das Ballett Zürich. Mit „Aria“ gab er eine Kostprobe seines Könnens getanzt von Katja Wünsche und William Moore.

Ein weitere tänzerische Köstlichkeit: Der Tänzer Filipe Portugal hat für die Silvestergala eine Choreografie zum „Liebestod“ aus Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ kreiert. Stargast dieser Uraufführung war die gefeierte Wagner-Sopranistin Anja Kampe, bekannt durch ihre zahlreichen Engagements an großen Musikbühnen. Jungchoreograf Filipe Portugal hatte sein Können bereits mit einer Reihe von eigenen Kreationen vorgestellt. Mit „Liebestod“ zeigte er nun eine Choreografie, die für sich spricht. Seine Choreografie stellte das tänzerische Talent der Solisten Katja Wünsche und Olaf Kollmannsperger ganz in den Mittelpunkt. Einer der Höhepunkte dieses tänzerischen Feuerwerks, das klassische und neue Kreationen hervorbrachte.
 

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