Zwei Komödiantinnen im Tanz

Mathilde Monnier und La Ribot bei ImPulsTanz - mit "gustavia" im Akademietheater

Wien, 17/07/2008

Zum ersten Mal stehen Mathilde Monnier, Tänzerin, Choreografin und Leiterin des Centre Choréographique National de Montpellier, und die aus Spanien stammende Performancekünstlerin La Ribot zusammen auf der Bühne.

Vor wenigen Tagen in Montpellier uraufgeführt, gastiert ihr Duett „gustavia“ über die Kunst der Burleske bei ImPulsTanz. Sie wirken vertraut wie Schwestern und Freundinnen. In schwarzen Trikots stimmen sie ein Heul-Duett an, in dem der scheinbar grundlose Weltschmerz nahtlos ins Komödiantische kippt. Je mehr sich Monnier und La Ribot in ihr Geheule hinein steigern, desto grotesker wirkt ihr minutenlanges Weinen.

Zu darauf folgenden Gewitterregen-Geräuschen entfernen sich die Partnerinnen von einander. Sie fallen von Pose zu Pose, die Körper stehen unter Spannung. Der schwarz verhängte Bühnenraum wird oft zum Versteck und Zufluchtsort. Die Komik entwickelt sich durch Wiederholungen, in denen Theatertricks zum Einsatz kommen. „Rachegelüste“ äußern sich in einem ironisch dargestellten Boxtraining.

Im dritten Teil duellieren sich Monnier und La Ribot mit einem Sprach-Staccato. Auf Sesseln stehend verkünden sie Statements zum Thema Frau mit politischem über sozialen bis frivolen Hintergrund; schleudern die Sätze nicht nur der Partnerin, sondern auch dem Publikum ins Gesicht.

Die performativen Qualitäten von Monnier und La Ribot sind interessanter als das einstündige Stück, das dramaturgisch unausgewogen bleibt.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier 

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