Diese Nixe müssen Sie tanzen sehen!

„Die kleine Meerjungfrau“ fühlt sich in ihrer Unterwasserwelt wohl wie ein Fisch im Wasser. Na ja, sie ist ja auch ein Fisch im Wasser, denn sie hat einen Fischschwanz anstelle von Beinen. Ungünstig für ein Leben an Land. Aber genau da will sie hin, nachdem sie einen Prinzen vor dem Ertrinken rettete und sich dabei unsterblich in ihn verliebt hat.

Das sind Stoffe, aus denen Ballette werden. Das gleiche Thema hatte sich der Hamburger Ballettintendant John Neumeier 1994 schon einmal vorgenommen, damals hieß das Wasserwesen „Undine“ und tanzte zur Musik von Hans Werner Henze. Nun erzählt Neumeier dieselbe Geschichte anders, er schuf eine völlig neue Choreografie zur speziell von Lera Auerbach komponierten Musik. Die Uraufführung des „blauen Balletts“ fand schon 2005 in Kopenhagen statt, zu Hans Christian Andersens 200. Geburtstag. Aber nun kommt die berühmte Nixe endlich nach Hamburg, denn „jedes Stück von mir gehört in meine eigene Compagnie“, so Choreograf Neumeier.

Wie kein anderes Märchen soll „Die kleine Meerjungfrau“ autobiografische Züge des dänischen Dichters tragen. Andersen schrieb es nach einer großen Enttäuschung, die ihm den Aufstieg in eine höhere Gesellschaftsschicht verwehrte. Auch „Die kleine Meerjungfrau“ wird von den Erden-Menschen abgelehnt, doch ihre große Liebe lässt sie Erniedrigungen und Schmerzen ertragen.

Am 1. Juli wird „Die kleine Meerjungfrau“ die 33. Hamburger Ballett-Tage eröffnen. In diesem Jahr gibt es kein Gastspiel während des zweiwöchigen Festivals in der Oper, dafür die Interpretation des Neumeier-Werks „Die Kameliendame“ durch international bekannte Tanzstars und Alessandra Ferri in der Titelrolle - die italienische Primaballerina beendete ihre Karriere im März, aber für das Hamburger Publikum hat sie noch einmal „verlängert“.

Info: Staatsoper, Premiere am 01.07. um 18 Uhr
Hamburger Ballett-Tage bis 15.07