„Die Möwe“ - immer noch ein Erlebnis

Umjubelte Wiederaufnahme des John-Neumeier-Klassikers

Hamburg, 29/10/2007

Alles beginnt mit der unbeschwerten Liebe zwischen dem aufstrebenden Choreografen Kostja und der begabten Tänzerin Nina irgendwo in der russischen Provinz. Zweieinhalb Stunden und einige Schicksalsschläge später endet John Neumeiers Ballett „Die Möwe“ wie Tschechows gleichnamiges Drama: im unaufhaltsamen Unglück aller Protagonisten.

Aus Text wird Tanz - als sich John Neumeier 2002 zu diesem Zweck den russischen Schauspielklassiker vornahm, herrschte allgemeine Skepsis. Doch Heather Jurgensen in der Titelrolle überzeugte damals ebenso wie Neumeiers Werk. Fünf Jahre danach tanzt nun Hélène Bouchet „Die Möwe“, auch sie profilierte Erste Solistin des Hamburg Ballett. Bei der Wiederaufnahme am vergangenen Freitag gab sie der Titelrolle Nina einen leidenschaftlicheren, deshalb aber nicht weniger flatterhaften Charakter; Ivan Urban strahlt neben ihr als zerrissener, unentschlossener Kostja.

Ob es an der Neubesetzung vieler Rollen, am „Lagern“ des Werks oder an minimalen Änderungen in der Interpretation der Tänzer liegt - fünf Jahre nach der Uraufführung wirkt „Die Möwe“ trotz gleicher Länge frischer, gestraffter und dichter denn je. Und entsprechend begeistert wurde ihre Rückkehr ins Repertoire beklatscht.


Link: www.hamburgballett.de

 

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