Goecke geht nach Hannover
Der neue Ballettdirektor am STAATSTHEATER HANNOVER steht fest. Marco Goecke übernimmt zur Spielzeit 2019/20 die Leitung.
Es ist sicher eine Leistung, mit wenigen Mitteln ein Ballett wie „Romeo und Julia“ von Prokofjew herauszubringen. Vor allem, wenn der Choreograf sich weit gehend an die musikdramaturgische Vorlage hält und damit das Bruckner Orchester vor eine veritable Herausforderung stellt. Ingo Ingensand am Pult tat sein Bestes, um Prokofjew nicht allzu dünn klingen zu lassen. Choreograf Jörg Mannes ließ sich von Sansa Susanne Sommer eine weiße, bewegliche Bühne bauen, die weder Zeit noch Ort charakterisiert. Ähnlich vage sind die Kostüme von Lenka Radecky-Kupfer. Mannes geht es in seinem „Romeo“ weniger um eine Familienfehde als um eine zahme Romanze, die sich reichlich spät, in der Grabkammer, explosiv auflädt. Der Paris fällt auf, weil er vom ehemaligen Ersten Solisten der Wiener Staatsoper, Jürgen Wagner, interpretiert wird. Er hält sich betont zurück, um aus dem bemühten Ensemble nicht herauszustechen. Mit neoklassischem und modernem Ballettvokabular wird die junge Liebschaft weniger durch Schauspiel als ganzkörperlich ausgedrückt. Ein heutiger Ansatz, der allerdings stärkerer Akzente bedarf. Der Romeo des Mathias Brühlmann bleibt steif und unbeholfen, die Julia von Catherine Franco gewinnt erst spät an Farbigkeit.
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