Ross Stretton zurückgetreten

Der Direktor des Royal Ballet gibt nach nur einem Jahr auf

London, 26/09/2002

Nach nur dreizehn Monaten Amtszeit ist Ross Stretton gestern mittag von seinem Posten als Direktor des Londoner Royal Ballet zurückgetreten. In einer Pressemitteilung erklärte der von Beginn an stark umstrittene Australier seinen Rücktritt indirekt mit der starken Traditionsgebundenheit des Royal Ballet - er sehe seine Aufgabe eher „in der Zukunft des Balletts“.

Vorausgegangen ist dem Rücktritt eine Revolte der Tänzer, die sich offiziell gegen die ungerechte und sprunghafte Besetzungspolitik ihres Direktors zur Wehr gesetzt hatten. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors wird die stellvertretene Direktorin Monica Mason die Kompanie leiten.

Strettons Rücktritt wurde in der Presse und in Publikumskreisen begrüßt. Als Nachfolger von Anthony Dowell an der Spitze der britischen Kompanie waren im Jahr 2000 Kevin McKenzie, Derek Deane, Ross McGibbon, Helgi Tomasson und auch der Stuttgarter Ballettdirektor Reid Anderson im Gespräch. Stretton galt damals als Außenseiter. Im Augenblick werden die ehemaligen Royal-Ballet-Tänzer Deborah Bull und Bruce Sansom als mögliche Kandidaten genannt. Allgemein wird mit einer langwierigen Suche nach einem neuen Direktor gerechnet.

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