Liam Scarlett muss gehen
Royal Ballet trennt sich vom Hauschoreografen
John Tooley, General Director of the Royal Opera House Covent Garden von 1970 bis 1988, hat 1999 unter dem Titel „In the House, 50 Years of Opera and Ballet at Covent Garden“ bei Faber & Faber in London seine Memoiren veröffentlicht. Ein umfangreicher Auszug, „The Royal Ballet“, ist als Nachdruck in der Herbst-Ausgabe 2000 der amerikanischen „Ballet Review“ erschienen, die erst jetzt ihre Abonnenten erreicht hat.
Das Kapitel ist eine Fundgrube an Insider-Fakten jenseits aller Skandal-Enthüllungen. Vor allem aber ist es eine Hommage an Ninette de Valois, ihre Vision einer nationalen Ballettkultur und deren Verwirklichung, wie sie nobler nicht denkbar ist. Wie sich denn überhaupt Sir John als ein englischer Gentleman alter Schule erweist, nicht zu vergleichen mit irgendeinem seiner kontinentalen Kollegen welcher Generation auch immer.
Man erfährt ungemein viel – etwa über Fonteyn und ihre letzten Jahre, über die schnöde Verabschiedung Ashtons, über die äußerst komplizierten Verhandlungen mit Nurejew, über MacMillans Karriereschwankungen (einschließlich seiner deutschen Abstecher) – vor allem aber auch über den außerordentlich hohen Identifikationsgrat der Mitglieder mit IHREM Royal Ballet. Den deutschen Ballettkompanien, ihren Direktoren und Intendanten dringend zu Lektüre empfohlen!
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