Heinz Spoerli gründet „Zürich Juniors“ Company

Es ist wirklich atemberaubend, was sich Spoerli mit seinen 61 Jahren so alles zumutet. Direktor und Chefchoreograf des Zürcher Balletts, Leiter der Schweizerischen Ballettberufsschule, am 2. September Premiere seiner „La Fille mal gardée“ in Zürich, am 19. September Premiere seiner Henze-„Undine“ beim Essener Ballett – und nun also auch noch Chef der „Zürich Juniors“ , die zunächst aus zehn bis zwölf jungen Tänzern bestehen werden – als drittes Junioren-Ensemble des Opernhauses, neben der schon bestehenden Orchesterakademie und dem Internationalen Opernstudio.

Vorbild ist eindeutig NDT II, und wie die inzwischen international sehr gefragten holländischen Junioren, so sollen auch ihre Schweizer Kollegen vor allem auf Tournee gehen, aber auch in Großproduktionen im Opernhaus mitwirken.

Apropos Gastspiele: Die letzte Ausgabe des Opernhaus-Magazins bringt eine Liste der Gastspiele des Zürcher Balletts während der Spielzeit 2000/01. Ich zähle insgesamt 35 Vorstellungen in Schaan, Bern, Friedrichshafen, Barcelona, Basel, Winterthur, Amsterdam, Südafrika, München, Ludwigsburg und Köln. Gibt es eine deutsche Kompanie, die da mithalten könnte?

Zweites Apropos: Im Juli-Heft der englischen „Dancing Times“ entdecke ich einen zweiseitigen „Letter from St. Petersburg“ über „Neumeier´s Triptych“ – ein Hymnus, mit Zitaten aus den St. Petersburger Zeitungen, und als Schlussresümee: „John Neumeier´s triptych is a programme of strong choreography, impressive images, and accomplished dancing“. In „Europe´s Leading Dance Magazine“, auch im Juli-Heft, noch kein Bericht, dabei war die Premiere bereits Ende April!